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Israel und Hamas stecken bei Verhandlungen fest

Die Hamas lehnt israelischen Vorschlag ab und fordert umfassendes Abkommen für Freilassung aller Geiseln und Wiederaufbau im Gazastreifen.

Die «New York Times» berichtet über einen Abzug von US-Soldaten aus Syrien. (Archivbild)
Foto: Darko Bandic/AP/dpa

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung der verbliebenen Geiseln und eine neue Waffenruhe stecken fest: Die islamistische Gruppe hat Berichten zufolge den jüngsten israelischen Vorschlag abgelehnt. Grund sei, dass er kein Ende des Kriegs vorsehe, meldeten israelische Medien unter Berufung auf den ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja. Laut der «Jerusalem Post» beinhaltet der aktuelle Entwurf die Freilassung von zehn Geiseln für eine 45-tägige Feuerpause.

Al-Haja sagte, dass die Hamas keiner Teilvereinbarungen zustimmen werde. Die islamistische Organisation sei jedoch bereit, über ein umfassendes Abkommen zu verhandeln, das die Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge, einen vollständigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen und Zusagen für den Wiederaufbau beinhalte.

«Die Äußerungen der Hamas zeigen, dass sie nicht an Frieden, sondern an ständiger Gewalt interessiert ist», sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, James Hewitt. «Die Bedingungen der Trump-Regierung haben sich nicht geändert: die Geiseln freilassen oder die Hölle erleben.»

«Tore der Hölle öffnen»

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich forderte eine weitere militärische Eskalation im Gazastreifen. «Es ist an der Zeit, der Hamas die Tore der Hölle zu öffnen und die Kämpfe zu intensivieren, bis der Gazastreifen vollständig besetzt, die Hamas vernichtet und Präsident (Donald) Trumps Plan zur freiwilligen Ausreise der Bewohner von Gaza in andere Länder umgesetzt ist», schrieb er auf der Nachrichtenplattform X.

Die letzte Phase der Waffenruhe endete vor etwa einem Monat, als sich Israel und die Hamas nicht auf die Bedingungen für die nächste Phase des Abkommens einigen konnten. Die Hamas verlangt die Umsetzung einer zweiten Phase des Deals, die das Ende des Krieges und den Abzug der israelischen Soldaten vorsieht. Ursprünglich sollte sie Anfang März beginnen.

Bericht: US-Regierung zieht Hunderte Soldaten aus Syrien ab

Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge unterdessen damit begonnen haben, Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abzuziehen. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2.000 auf etwa 1.400, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte US-Beamte. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht. 

Die Zeitung berichtete weiter, dass nach 60 Tagen überprüft werden sollte, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber empfahlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen. Die US-Soldaten sind dort stationiert, um gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region zu kämpfen. Der IS kontrollierte einst große Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak. Die Organisation wurde militärisch besiegt, hat sich jedoch seitdem international ausgebreitet und plant weiterhin Terroranschläge im Westen oder inspiriert dazu.

US-Militär zerstört von Huthi kontrollierten Öl-Hafen im Jemen

Laut eigenen Angaben haben die US-Streitkräfte den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Isa im Jemen zerstört. Das Ziel war es, den vom Iran unterstützten Kämpfern eine wichtige Einnahmequelle zu entziehen, erklärte das Centcom, das für den Nahen Osten zuständige Zentralkommando des US-Militärs. Die Miliz finanziert ihre militärischen Aktivitäten mit dem Verkauf von Treibstoff, der über den Hafen importiert wird.

«Ziel dieser Angriffe war es, die wirtschaftliche Macht der Huthi zu schwächen, die ihre Landsleute weiterhin ausbeuten und ihnen großes Leid zufügen», hieß es in der Mitteilung. Einzelheiten zu dem Einsatz und zu möglichen Opfern nannte das US-Militär nicht. Der Huthi-nahe Sender Al-Masirah berichtete indes, bei dem Angriff seien 38 Menschen getötet und über 100 weitere verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

dpa