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26 Tote bei Angriff auf Touristen in Kaschmir

Im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs eröffnen Angreifer ohne Vorwarnung das Feuer auf Zivilisten. Es gibt zahlreiche Tote.

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Ein indischer Soldat bewacht ein Gebäude am indischen Unabhängigkeitstag im indisch kontrollierten Kaschmir. (Archivbild)
Foto: Mukhtar Khan/AP/dpa

In Kaschmir, einer Unruheregion in Indien, haben mutmaßliche Extremisten auf Touristen geschossen und laut Polizeiangaben mindestens 26 Menschen getötet. Polizeibeamte im Unionsterritorium Jammu und Kaschmir gaben an, dass die Opfer hauptsächlich Besucher aus verschiedenen Teilen Indiens sowie zwei Personen aus der Umgebung waren. Zudem wurden mehrere Menschen bei dem Angriff in einem Erholungsgebiet nahe dem Urlaubsort Pahalgam verletzt. Indiens Innenminister Amit Shah bezeichnete den Vorfall als terroristische Tat.

Details nannte Shah nicht, die Zeitung «Greater Kashmir» berichtete jedoch, die Gruppe The Resistance Front (Die Widerstandsfront) habe sich zu der Tat bekannt. Dabei handle es sich um eine Splittergruppe der verbotenen Organisation Lashkar-e-Taiba (LeT), die unter anderem für eine Anschlagsserie in der indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai im November 2008 verantwortlich gemacht wird. Damals wurden 175 Menschen getötet, darunter 26 Ausländer und neun der Extremisten. 

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Gezielter Überfall auf Touristen

Sicherheitskräfte gingen von einem gezielten Überfall auf Besucher aus. Laut der Zeitung «The Hindu» befanden sich auch zwei ausländische Gäste aus Italien und Israel unter den Todesopfern. Dieser Angriff sei viel größer als die Angriffe gewesen, die sich in der Region in den vergangenen Jahren gegen Zivilisten gerichtet hätten, schrieb der Regierungschef des Unionsterritoriums Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah, in den sozialen Medien. «Diejenigen hinter dieser bösartigen Tat werden zur Rechenschaft gezogen… sie werden nicht verschont», warnte Indiens Premierminister Narendra Modi auf der Plattform X.

 

Berichten zufolge fand der Angriff in einem Gebiet mit Bergwiesen statt, wo Touristen unter anderem auf Pferden ritten und den Frühling genossen. Augenzeugen berichteten, dass Bewaffnete plötzlich hinter Bäumen hervorkamen und willkürlich auf Menschen schossen. Polizisten und Soldaten sperrten daraufhin das Gebiet ab. Gleichzeitig wurde eine Suche nach den Angreifern gestartet.

Unruheregion Kaschmir

Im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs kämpfen extremistische Gruppen gegen die Souveränität Indiens über die Region. Der indische Teil wurde 2019 in zwei Unionsterritorien – Jammu und Kaschmir sowie Ladakh – aufgeteilt und somit verstärkt unter die Kontrolle der Zentralregierung gebracht.

Der größte Teil von Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan aufgeteilt. Beide Atommächte haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle über das gesamte Himalaya-Tal geführt. Ein kleiner Teil von Kaschmir gehört auch zu China.

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Das Auswärtige Amt in Berlin warnt auf seiner Website vor Reisen nach Jammu und Kaschmir. In dem Unionsterritorium gab es in den vergangenen Jahrzehnten und auch kürzlich Bombenanschläge, bei denen viele Todesopfer zu beklagen waren.

dpa