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Berichte über neue ukrainische Offensive im Gebiet Kursk

Seit sechs Monaten halten ukrainische Soldaten ein kleines Stück Russland besetzt. Moskau versucht sie mit stetem Druck zu vertreiben. Doch die Ukrainer wagen sogar Gegenattacken.

Die kleine Kreisstadt Sudscha ist für ukrainische Truppen ihr Rückhalt im russischen Gebiet Kursk. (Archivbild)
Foto: ---/Ukrinform/dpa

Laut russischen Berichten haben ukrainische Truppen zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Offensive im Grenzgebiet Kursk gestartet. Der russische Telegramkanal Shot berichtete, dass die Ukrainer versuchen, von der seit Monaten besetzten Kleinstadt Sudscha aus über Machnowka nach Ulanok vorzudringen. Dabei setzt die ukrainische Armee Panzerfahrzeuge und etwa 400 Soldaten ein.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass es mehrere Angriffswellen auf die Dörfer Ulanok und Tscherkasskaja Konopelka gegeben habe. Die Attacke sei aber abgewehrt worden, hieß es. «Die Orte sind unter russischer Kontrolle.» Unabhängig überprüfbar waren diese Militärangaben nicht. Aus dem ukrainischen Generalstab in Kiew gab es keine Äußerung.

Bereits Anfang Januar wagte die Ukraine einen begrenzten Angriff, um ihren Brückenkopf auf russischem Gebiet zu erweitern. Dieser Angriff wurde abgewehrt. Die erneute Attacke erfolgt genau ein halbes Jahr nach dem ersten Vordringen der Ukrainer auf russisches Staatsgebiet in Kursk. In dem seit fast drei Jahren andauernden Moskauer Angriffskrieg ist es für die Ukraine von Bedeutung, ein – wenn auch kleines – Stück Russland als Faustpfand für Verhandlungen zu besitzen.

Ukrainischer Brückenkopf als Faustpfand 

«Irgendwann, wenn der Krieg auf eine diplomatische Lösung zusteuert, wird man sehen, wie wichtig diese Operation war», schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend im sozialen Netzwerk X. «Russland wird uns in nächster Zukunft nicht aus Kursk vertreiben.» 

Die ukrainische Armee hatte ab dem 6. August 2024 mehr als 1.000 Quadratkilometer im Gebiet Kursk erobert. Durch russische Gegenangriffe ist das besetzte Gebiet über die Monate zwar auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Die Moskauer Truppen kommen aber nur langsam voran.

dpa