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Berlin ehrt Holocaust-Überlebende Margot Friedländer mit Platzbenennung

Parlament plant offizielle Benennung des Vorplatzes nach Berliner Ehrenbürgerin, die ihr Leben als Zeitzeugin teilte.

Margot Friedländer hatte am 7. Mai ihren letzten öffentlichen Auftritt in Berlin und starb am 9. Mai. (Archivbild)
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Berlin wird einen Platz nach der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer benennen. Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird der Vorplatz des Abgeordnetenhauses zukünftig den Namen der Berliner Ehrenbürgerin tragen, die am 9. Mai im Alter von 103 Jahren verstorben ist.

Für Mittwochvormittag beraumten Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Pressekonferenz zur «Benennung des Vorplatzes» ein, ohne Details zu nennen. Dabei ist auch die Bürgermeisterin von Berlin-Mitte, Stefanie Remlinger (Grüne), in deren Bezirk das Abgeordnetenhaus liegt.

Friedländer erzählte ihre Geschichte an Schulen

Margot Friedländer (1921-2025) war Teil einer jüdischen Familie und wurde von den Nazis ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Nach ihrer Befreiung im Jahr 1945 zog sie mit ihrem Ehemann in die USA.

Erst mit 88 Jahren zog sie zurück nach Berlin und erzählte ihre Geschichte als Zeitzeugin unter anderem in Schulen. Das ZDF-Dokudrama «Ich bin! Margot Friedländer» brachte ihr Leben 2023 einem größeren Publikum nahe.

Friedländers eindringlichster Appell war: «Seid Menschen.» Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beerdigt.

In den letzten Monaten gab es in Berlin einige Vorschläge, um sie nach ihrem Tod zu ehren und ihr Vermächtnis zu bewahren. Dazu gehörte die Idee, einen Platz in Charlottenburg, eine Straße in Kreuzberg oder eine Schule in Neukölln nach ihr zu benennen. Es wurde auch über ein Denkmal diskutiert.

dpa