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Feuer auf Weltklimakonferenz in Brasilien ausgebrochen

Rauch steigt aus Zelten auf, Evakuierung angeordnet, keine Verletzten, Ursache unklar, Verlängerung der Konferenz wahrscheinlich.

Menschen verlassen das Gelände der Weltklimakonferenz COP 30 wegen eines Feuers.
Foto: Fernando Llano/AP/dpa

Ein Feuer brach auf dem Gelände der Weltklimakonferenz in Brasilien aus. Die Zeltstadt musste komplett evakuiert werden, und die Organisatoren forderten alle Delegierten auf, das Gelände zu verlassen.

Reporter der Deutschen Presse-Agentur beobachteten Rauch, der aus einem der großen Zelte aufstieg. Sicherheitskräfte informierten eine dpa-Reporterin, dass es derzeit keine Verletzten gibt. „Der Brand ist unter Kontrolle“, teilte der Gouverneur des Bundesstaates Pará, Helder Barbalho, auf der Plattform X mit. Es gibt bisher keine Informationen zur Ursache des Brandes.

Stinkender Qualm über der Konferenz

Ein übler Gestank zog in Richtung der Bushaltestellen in einer benachbarten Straße. Tausende von Menschen, die das Gelände verlassen mussten, warteten vor den Türen im Regen oder suchten Schutz unter Pavillons, an einer Tankstelle und in umliegenden Cafés und Restaurants. Es gab keine Anzeichen von Panik, die Betroffenen verließen geordnet den unmittelbar betroffenen Bereich, unterhielten sich unter Regenschirmen oder arbeiteten. Polizei, Militär und Sanitäter waren mit starken Kräften im Einsatz.

Die Sicherheitschecks werden von der brasilianischen Feuerwehr durchgeführt, und die UN hat angekündigt, um 16.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MEZ) ein Update zu geben. Während der Klimakonferenz liegt die offizielle Zuständigkeit für das Gelände bei den Vereinten Nationen. Brasilien hat jedoch erklärt, nach dem Brand vorübergehend die Kontrolle wieder zu übernehmen.

Die Flammen hatten dem Nachrichtenportal «G1» zufolge Teile einer Ausstellungsfläche im Eingangsbereich der Blue Zone getroffen, in der Delegationen und internationale Organisationen ihre Projekte präsentieren. Die Stromversorgung im Inneren des Pavillons wurde demnach vorsorglich abgeschaltet.

Verhandlungen im Schlussspurt

Die Weltklimakonferenz soll nach zweiwöchigen Beratungen an diesem Freitag eigentlich am Abend zu Ende gehen – wenn sie nicht um Stunden oder Tage noch verlängert wird, was in den vergangenen Jahren häufig der Fall war. Brasilien wollte die Konferenz eigentlich pünktlich beenden. Das Feuer macht eine Verlängerung nun aber deutlich wahrscheinlicher.

Der Brand ist nicht der erste unerwartete Zwischenfall bei der diesjährigen Weltklimakonferenz. In der ersten Woche hatten indigene Aktivisten an einem Abend Barrieren durchbrochen und das Gelände gestürmt. Einige Tage später blockierten indigene Gruppen den Haupteingang, bis der brasilianische Konferenzgastgeber nach draußen kam und das Gespräch mit ihnen suchte.

dpa