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Erneut irrtümliche Freilassung: Britische Polizei fahndet nach ausländischem Straftäter

Die Metropolitan Police sucht dringend nach einem 24-jährigen Algerier, der versehentlich aus dem Gefängnis entlassen wurde und nun wieder in Gewahrsam genommen werden soll.

Nur wenige Tage zuvor hatten die Behörden zugeben müssen, dass ein Sexualstraftäter versehentlich aus dem Gefängnis entlassen wurde. (Archivbild)
Foto: Sabrina Merolla/ZUMA Press Wire/dpa

Die britische Polizei sucht erneut nach einem aus Versehen aus dem Gefängnis entlassenen ausländischen Straftäter. Laut der Metropolitan Police ist der 24-jährige Algerier bereits seit letztem Mittwoch auf freiem Fuß. Es laufen dringende Untersuchungen, um den Mann zu finden und wieder festzunehmen. Nach Angaben des Senders Sky befand sich der Straftäter wegen Hausfriedensbruchs in Haft.

Es war erst vor Kurzem, dass die Behörden eingestehen mussten, dass ein Sexualstraftäter aus Versehen aus dem Gefängnis entlassen wurde, anstatt abgeschoben zu werden. Diese Panne führte zu einer groß angelegten Fahndung. Der 38-jährige Mann aus Äthiopien wurde festgenommen und letzte Woche abgeschoben.

Justizminister David Lammy sagte, er sei «absolut empört und entsetzt» über die erneute irrtümliche Freilassung. Eine «dringende Fahndung» sei eingeleitet worden. Rechtspopulist Nigel Farage von der in Umfragen zuletzt teils deutlich vorn liegenden Partei Reform UK nannte den Vorfall «eine Farce».

Bei Weitem nicht die erste Justiz-Panne 

Der vorherige Fall des Sexualstraftäters hatte für viel Aufregung gesorgt, da Einwanderungsgegner die Tat des Mannes – den sexuellen Übergriff auf eine 14-Jährige – für wochenlange, teils gewalttätige Proteste vor Asylbewerberunterkünften genutzt hatten. Es wurde erneut deutlich, wie die Zustände in den teils hoffnungslos überfüllten Gefängnissen in Großbritannien sind.

Premierminister Keir Starmer hatte eine Untersuchung angeordnet, «um herauszufinden, was schiefgelaufen ist». Wie die Nachrichtenagentur PA zuletzt unter Berufung auf Behördenangaben berichtet hatte, wurden allein in England und Wales in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres 262 Häftlinge irrtümlich auf freien Fuß gesetzt – knapp 130 Prozent mehr als in den zwölf Monaten zuvor.

dpa