Britische Rechtspopulisten fügen Starmer schwere Schlappe zu
In Umfragen lagen sie bereits vor den beiden traditionellen britischen Volksparteien Labour und Konservative. Nun zeigt sich auch an der Wahlurne, dass man mit Nigel Farages Reform UK rechnen muss.
Der britische Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage darf sich über eine gute Wahlnacht für seine Partei Reform UK freuen. (Archivfoto)
Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa
Die britischen Rechtspopulisten um den Brexit-Befürworter Nigel Farage haben der regierenden Labour-Partei bei einer Nachwahl zum Parlament eine deutliche Niederlage zugefügt.
Die Kandidatin von Farages Reform-UK-Partei, Sarah Pochin, hat die Wahl im Bezirk Runcorn und Helsby in der Nähe von Liverpool mit einem knappen Vorsprung von nur sechs Stimmen gewonnen. Trotzdem wird ihr Sieg als Überraschung angesehen, da die Partei des Premierministers Keir Starmer den Wahlkreis bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr mit einem Vorsprung von mehr als 14.000 Stimmen gewonnen hatte.
Abgeordneter hatte Mann niedergeschlagen
Die Nachwahl wurde erforderlich, da der Labour-Abgeordnete Mike Amesbury zurücktreten musste, nachdem er einen Mann niedergeschlagen hatte. Sie fiel mit den Kommunalwahlen in England zusammen.
Reform UK führt auch in landesweiten Umfragen knapp vor den beiden traditionellen britischen Volksparteien Labour und den Konservativen. Es wird erwartet, dass die Partei auch bei den Ergebnissen der Kommunalwahlen weitere Erfolge verzeichnen wird.
Schwere Niederlage für Labour
Reform-Chef Farage behauptete, dass seine Partei die Konservativen als offizielle Opposition abgelöst habe. Im Parlament hat die Partei jedoch auch mit dem jüngsten Erfolg nur fünf Abgeordnete.
«Es wird schwierig für Labour, zu argumentieren, dass dies alles andere als eine schwere Niederlage für die Partei war», sagte BBC-Wahlexperte John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow.
