Ein Mann lebt auf großem Fuß, während er offiziell Bürgergeld kassiert. Luxuskarossen im Wert von 42.000 Euro, gefälschte Dokumente – und ein Gericht, das nun über seine Freiheit entscheidet.
Bürgergeld-Betrüger fuhr Luxusautos für 42.000 Euro – jetzt steht er vor Gericht

Porsche, AMG, Lamborghini: Ein 34-Jähriger aus Sachsen nutzte falsche Angaben, um sich Luxus auf Staatskosten zu gönnen – Prozess in Dresden sorgt für Empörung
Was wie ein schlechter Witz klingt, sorgt aktuell für große Aufregung in Sachsen: Ein Bürgergeld-Empfänger steht vor Gericht, weil er trotz staatlicher Unterstützung Luxusautos für Zehntausende Euro gemietet haben soll.
Der Angeklagte, ein 34-jähriger Mann aus dem Raum Dresden, soll mithilfe von gefälschten Gehaltsabrechnungen und Falschangaben gleich mehrere hochpreisige Mietwagenfirmen hereingelegt haben. Während er offiziell als bedürftig galt und Bürgergeld bezog, fuhr er privat Mercedes AMG, Porsche und sogar einen Lamborghini.
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Luxus auf Staatskosten – und das nicht zum ersten Mal
Zwischen Ende 2022 und Mitte 2023 soll der Angeklagte insgesamt rund 42.000 Euro Mietkosten verursacht haben – ohne diese zu bezahlen. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem gewerbsmäßigen Betrug, denn: Der Mann war offenbar wiederholt mit der gleichen Masche aktiv.
Er legte laut Anklage gefälschte Lohnabrechnungen vor, gab sich als gut verdienender Angestellter aus – und erhielt so Zugriff auf Fahrzeuge, die eigentlich nur solventen Kunden überlassen werden. Bei einer Autovermietung allein soll er einen Schaden von über 30.000 Euro verursacht haben.
Sein Auftritt im Gericht: Souverän, fast stolz
Im Dresdner Gerichtssaal gab sich der Mann zunächst ruhig, doch dann äußerte er sich überraschend offen:
💬 „Ich wollte zeigen, dass man auch mit Bürgergeld Stil haben kann.“
Diese Aussage ließ nicht nur die Zuschauer im Saal aufhorchen, sondern auch die Richterin. In der Anklageschrift wird deutlich, dass der Mann keinerlei Reue zeigt – im Gegenteil: Er habe bewusst den Eindruck vermitteln wollen, ein erfolgreiches Leben zu führen, „ohne wirklich dafür zu arbeiten“.
Richterin spricht von dreistem Sozialbetrug
Die vorsitzende Richterin fand klare Worte für das Verhalten des Angeklagten:
💬 „Sie haben das Vertrauen der Gesellschaft missbraucht – und sich ein Leben auf Kosten der Steuerzahler aufgebaut.“
Die Verteidigung kündigte an, dass der Angeklagte „nicht in der Lage sei, die offenen Beträge zu begleichen“. Die Anklage fordert eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren ohne Bewährung, da es sich um einen Wiederholungstäter handelt.
Politischer Druck wächst – Rufe nach schärferen Kontrollen
Der Fall sorgt auch außerhalb des Gerichtssaals für Diskussionen. Politiker fordern angesichts solcher Fälle verschärfte Kontrollen beim Bürgergeld:
• Digitale Vermögensprüfungen
• Abgleich mit Mietverträgen und Schufa-Daten
• Zugriff auf Bankinformationen bei Verdachtsfällen
💬 „Solche Fälle zerstören die Akzeptanz für Sozialleistungen in der Bevölkerung“, so ein CDU-Politiker aus dem Bundestag.
Ein Einzelfall – oder die Spitze des Eisbergs?
Ob es sich um einen Ausreißer handelt oder doch Teil eines größeren Missbrauch-Problems, ist unklar. Fakt ist: Die Behörden müssen mit begrenzten Mitteln arbeiten, während die Täter immer kreativer werden.
Das Urteil gegen den 34-Jährigen wird in den kommenden Wochen erwartet.