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Bund der Freien Waldorfschulen reagiert auf Böhmermann

Haben Waldorfschulen eine Nähe zu Corona-Leugnern und werden gewalttätige Lehrer gedeckt? Das wirft das «ZDF Magazin Royale» den Einrichtungen vor. Nun meldet sich der Bund der Schulen zu Wort.

Der TV-Entertainer Jan Böhmermann moderiert die Sendung «ZDF Magazin Royale».
Foto: Christophe Gateau/dpa/Archiv

Der Bund der Freien Waldorfschulen hat zu einer kritischen Berichterstattung in der Sendung «ZDF Magazin Royale» von Jan Böhmermann Stellung bezogen. «Wir bekennen uns selbstverständlich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung, die uns den Betrieb als Schulen in freier Trägerschaft erst möglich macht», schrieb Vorstandsmitglied Nele Auschra in einer im Internet veröffentlichten Stellungnahme vom Freitag.

Die Schulen seien verpflichtet, ein Schutzkonzept zur Gewaltprävention zu erarbeiten. In einer bereits am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme hieß es, Reichsbürger, Neue Rechte oder Anhänger von Verschwörungsideologien hätten in Waldorfschulen nichts zu suchen.

Böhmermann kritisiert Kontakt zu Corona-Leugnern

Jan Böhmermann hatte in der Sendung kritisiert, der deutsche Staat unterstütze die Waldorfschulen jährlich mit mehr als einer halben Milliarde Euro, ohne genau zu wissen, was in den Schulen passiere. Waldorf-Ausbilder und Lehrer hätten Kontakte in die Szene der Corona-Leugner. Gewalttätigen Lehrern werde es zudem offenbar erleichtert, unentdeckt zu bleiben. Böhmermann stützte sich dabei auch auf Recherchen des Online-Magazins «Krautreporter».

Waldorfschulen sind Privatschulen. Nach Verbandsangaben gibt es mehr als 250 Waldorfschulen in Deutschland – sie haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen zusammengeschlossen. Demnach besuchen rund 90.500 Schüler in Deutschland eine Waldorfschule. Die klassischen Fächer wie Mathe oder Deutsch unterrichtet in diesen Schulen bis zur achten Klasse ein einziger Lehrer. Es gibt kein Sitzenbleiben und keine Noten – außer bei den staatlichen Abschlussprüfungen.

dpa