Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Bundesanwaltschaft klagt drei mutmaßliche Russland-Spione an

Drei Männer sollen in Deutschland Informationen für einen russischen Geheimdienst gesammelt haben. Womöglich sollte die Zielperson sogar getötet werden. Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage.

Die Behörde hatte die drei Männer im Juni festnehmen lassen.
Foto: Christoph Schmidt/dpa

Die Bundesanwaltschaft hat in Frankfurt am Main Anklage gegen drei vermeintliche Spione erhoben. Sie sollen im Auftrag eines russischen Geheimdienstes versucht haben, in Deutschland einen ehemaligen Kämpfer der Ukraine möglicherweise mit Tötungsabsicht auszuspähen, wie die oberste deutsche Anklagebehörde mitteilte. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt muss nun entscheiden, ob und wann er einen Prozess ansetzt.

Laut Bundesanwaltschaft handelt es sich bei den Beschuldigten um einen Ukrainer, einen Armenier und einen Russen. Die Behörde wirft ihnen vor, in einem besonders schwerwiegenden Fall im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes tätig gewesen zu sein.

Ausspähaktion in Frankfurter Café

Der Armenier soll Anfang Mai 2024 von einem russischen Geheimdienst den Auftrag erhalten haben, einen Mann zu überwachen, der sich in Deutschland aufhielt und nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine für die ukrainischen Streitkräfte gekämpft hatte. Der Beschuldigte soll dabei die beiden vermeintlichen Komplizen rekrutiert haben.

Am 19. Juni sollte die Zielperson zu einem Treffen in einem Café in der Frankfurter Innenstadt gelotst werden. Die mutmaßlichen Agenten wollten dort den Mann identifizieren und nähere Informationen über ihn gewinnen. Der hatte sich jedoch zuvor an die deutsche Polizei gewandt, sodass es nicht zu dem Treffen kam. Die Beschuldigten wurden von Beamten des Hessischen Landeskriminalamts festgenommen. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Ausspähaktion dazu diente, weitere geheimdienstliche Operationen in Deutschland vorzubereiten. Möglicherweise war sogar geplant, die Zielperson zu töten.

dpa