Gelingt ein Aufwuchs der Bundeswehr? Das Verteidigungsministerium meldet ein Plus bei Einstellungen. Unter dem Strich sieht es im Jahresvergleich aber bestenfalls nach Stagnation aus.
Bundeswehr hat erneut weniger Soldaten

In der Bundeswehr ist die Zahl der Soldaten trotz mehr Einstellungen im vergangenen Jahr erneut leicht gesunken. Laut einer Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Berlin gab es zum Jahresende rund 181.150 Soldatinnen und Soldaten. Ein Jahr zuvor, am Stichtag 31. Dezember 2023, waren es noch etwa 181.500 Männer und Frauen in Uniform.
Den Zahlen zufolge gab es insbesondere bei den Zeitsoldaten einen Rückgang, während bei Berufssoldaten und Wehrdienstleistenden ein leichtes Plus verzeichnet wird.
Ende 2022 zählte die Bundeswehr noch 183.050 Soldaten. Dies lag ebenfalls deutlich unter der Zielgröße von 203.000 Männern und Frauen in den Streitkräften. Diese wird jedoch seit der militärischen Zeitenwende und dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine als überholt angesehen, da mehr Soldaten für die Landes- und Bündnisverteidigung benötigt werden.
Verteidigungsministerium meldet «Trendumkehr»
Mit Hinweis auf mehr Bewerbungen und Einstellungen spricht das Verteidigungsministerium davon, eine «Trendumkehr» erreicht zu haben. Es habe rund 20.300 Einstellungen gegeben, rund 8 Prozent mehr als im Jahr 2023. Dies sei ein Einstellungszuwachs von rund 1.500 Soldatinnen und Soldaten. «Das Jahr 2024 war das einstellungsstärkste Personalgewinnungsjahr der vergangenen fünf Jahre», sagte die Sprecherin.
Nach diesen Angaben gab es ungefähr 81.600 Zivilbeschäftigte, etwa 100 mehr als zum Jahreswechsel 2023/2024. Insgesamt leisteten im vergangenen Jahr ungefähr 20.100 Männer und Frauen Reservistendienst, davon etwa 1.700 Frauen. Im Vorjahreszeitraum waren es weniger: 2023 leisteten 19.100 Reservistendienst, darunter 1.400 Frauen.