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CDU-Generalsekretär Linnemann will nicht Minister werden

Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt – aber wer ins Kabinett einzieht, ist offen. Ein wichtiger CDU-Politiker wird es nicht.

Linnemann war auch als neuer Wirtschaftsminister im Gespräch. (Archivbild)
Foto: Michael Kappeler/dpa

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann will kein Minister in der möglichen neuen Bundesregierung aus Union und SPD werden. Eine entsprechende Meldung der «Bild»-Zeitung wurde der Deutschen Presse-Agentur in Parteikreisen bestätigt. Linnemann will CDU-Generalsekretär bleiben. Zuvor war spekuliert worden, er könne neuer Bundeswirtschaftsminister werden. 

Der «Bild»-Zeitung sagte Linnemann: «Wir haben in den letzten drei Jahren hart daran gearbeitet, unsere CDU wieder aufzubauen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Ich will ihn fortsetzen.» Es brauche eine starke CDU, um den Politikwechsel in Deutschland umzusetzen.

Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus dem Umfeld von CDU-Chef Friedrich Merz, dass Merz Linnemann angeboten hatte, ins Kabinett zu gehen oder die Partei auch in Regierungszeiten als Generalsekretär weiter zu führen. Nach reiflicher Überlegung habe sich Linnemann für die Arbeit für die CDU entschieden. Merz begrüße diese Entscheidung sehr.

Linnemann: Vom Wirtschaftsexperten zum CDU-Generalsekretär

Linnemann, 47 Jahre alt, ist seit Juli 2023 CDU-Generalsekretär und einer der engsten Mitarbeiter des wohl künftigen Kanzlers und CDU-Chefs Merz. Während Linnemanns Amtszeit verabschiedete die CDU ein neues Grundsatzprogramm.

Linnemann ist seit 2009 Mitglied des Bundestags. Von 2013 bis 2021 war er Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und damit einer der wichtigsten Köpfe des CDU-Wirtschaftsflügels. In den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD war Linnemann einer der Chefverhandler. Seine zweite große Leidenschaft neben der Politik sei der Fußball, schreibt er auf seiner Homepage. Seit 2018 ist Linnemann Vizepräsident des Zweitligisten SC Paderborn.

Wer wird Nachfolger Habecks?

Vor der Wahl wurde spekuliert, dass Merz ein neues «Superministerium» für Wirtschaft und Arbeit anstrebt und Linnemann dafür ein Kandidat sein könnte. Die Reform des Bürgergelds war ein zentrales Ziel der Union. 

Das Ressort für Arbeit und Soziales bleibt jedoch bestehen und geht gemäß des Koalitionsvertrags von CDU, CSU und SPD an die Sozialdemokraten – die SPD führt derzeit ein Mitgliedervotum über den Koalitionsvertrag durch.

Gemäß dem Koalitionsvertrag übernimmt die CDU unter anderem die Leitung des Ministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Aufgaben des bisherigen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz werden umstrukturiert – der Bereich Klimaschutz wird dem Umweltministerium zugeordnet, das der SPD unterstellt ist.

Es ist noch nicht bekannt, wer der neue Wirtschaftsminister und somit Nachfolger des geschäftsführenden Ministers Robert Habeck (Grüne) wird. Ein möglicher Kandidat könnte der CDU-Bundesvize und Experte für Energie und Klima, Andreas Jung, sein.

dpa