Deutschland hatte 13.100 Plätze zugesagt, bisher sind 5.200 Menschen eingereist. Flug wird möglicherweise nachgeholt.
Abgesagter Charterflug für Flüchtlinge aus Kenia nach Deutschland
Ein für diese Woche geplanter Charterflug für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge von Kenia nach Deutschland wurde abgesagt. Die Entscheidung wurde nach einem Gespräch zwischen der geschäftsführenden Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und ihrem designierten Nachfolger Alexander Dobrindt (CSU) getroffen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen erfuhr.
Zuerst hatte «Bild» über den abgesagten Flug berichtet, der für rund 190 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Sudan geplant gewesen war.
UN-Flüchtlingshilfswerk schlägt besonders Schutzbedürftige vor
Ob und wann der Flug nachgeholt wird, ist noch unklar. Deutschland hatte dem Flüchtlingswerk und der EU-Kommission finanzielle Unterstützung für Aufnahmen im Rahmen des EU-Resettlement-Programms für 2024 und 2025 zugesagt. Bisher sind etwa 5.200 Menschen eingereist. Insgesamt waren 13.100 Plätze zugesagt.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) schlägt im Resettlement-Verfahren den Aufnahmestaaten besonders schutzbedürftige Personen vor. Anschließend führen deutsche Behördenvertreter Befragungen und Sicherheitsüberprüfungen direkt vor Ort durch.
Vorerst keine weiteren Flüge geplant
Nach einem Flug aus Kairo im April hatte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitgeteilt: «Bis die künftige Bundesregierung Entscheidungen über das künftige Vorgehen trifft, sind die Resettlement-Verfahren derzeit ausgesetzt.» Ausgenommen seien Aufnahmen, die sehr weit fortgeschritten seien und bei denen bereits konkrete Verpflichtungen bestünden.