Im Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha will jetzt China vermitteln. Außenminister Wang Yi hat seine Amtskollegen zu Gesprächen eingeladen. Ziel ist es, die vereinbarte Waffenruhe zu festigen.
China lädt Thailand und Kambodscha zu Gesprächen ein

Nach der vereinbarten Waffenruhe zwischen Thailand und Kambodscha sollen die Außenminister beider Länder zu Gesprächen in China zusammenkommen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die sich auf das Pekinger Außenamt beruft, hat Außenminister Wang Yi seine Amtskollegen aus Thailand und Kambodscha zu einem Treffen in der südwestchinesischen Provinz Yunnan eingeladen. Die Gespräche sind demnach für diesen Sonntag und Montag geplant.
Waffenruhe soll gefestigt werden
An den Gesprächen sollen außer den Außenministern auch Vertreter der Streitkräfte Chinas, Thailands und Kambodschas teilnehmen. Das Ziel ist es, die vereinbarte Waffenruhe zu stärken, den Austausch zu fördern und politisches Vertrauen zwischen den beiden Nachbarländern aufzubauen. China plant, eine Plattform dafür zu bieten und nach eigenen Angaben eine konstruktive Rolle bei der Stabilisierung der bilateralen Beziehungen zu spielen.
Thailand und Kambodscha haben sich nach langen Kämpfen entlang ihrer gemeinsamen Grenze am Samstag auf eine unmittelbare Waffenruhe geeinigt. Die Feuerpause wird zunächst für 72 Stunden überwacht, um ihre Umsetzung zu gewährleisten. Laut offiziellen Angaben kamen bei den Kämpfen mehr als 100 Menschen ums Leben, und Hunderttausende wurden auf beiden Seiten der Grenze vertrieben.
Berichten zufolge schien die Waffenruhe zunächst zu halten. Zahlreiche durch die Gewalt vertriebene Anwohner seien bereits in ihre Heimatdörfer an der Grenze zurückgekehrt, berichtete die Zeitung «Bangkok Post».
Jahrzehntelanger Streit
Hintergrund der Feindseligkeiten ist ein jahrzehntelanger Streit um Gebietsansprüche, der in der Kolonialzeit im 19. Jahrhundert wurzelt. Bereits im Juli kam es zu schweren Gefechten mit vielen Toten; nach einigen Tagen wurde auf Druck von US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe vereinbart. Doch im November wurde die Feuerpause nach einem erneuten Grenzvorfall ausgesetzt. Seit dem 7. Dezember hat sich die Situation verschärft, und nach einem Grenzkonflikt kam es zu neuen Kampfhandlungen an verschiedenen Stellen der Grenze. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, für die Eskalation verantwortlich zu sein.








