Peking trainiert seine Truppen regelmäßig für den Einsatz gegen Taiwan. Am zweiten Tag des Manövers gibt die Armee der Übung einen Namen – dahinter könnte sich ein wichtiger Hinweis verbergen.
China setzt große Militärübung rund um Taiwan fort
China führt seine umfangreiche Militärübung in der ostasiatischen Inselrepublik Taiwan fort. Gemäß der chinesischen Volksbefreiungsarmee übten die Einheiten im zentralen und südlichen Teil der Meerenge zwischen China und Taiwan (Taiwanstraße). Der Oberst des Ost-Kommandos Shi Yi erklärte, dass der Anlass unter anderem sei, präzise Angriffe auf wichtige Ziele und gemeinsame Blockaden zu trainieren.
Anders als am Vortag gab die Armee der Übung einen Namen und betitelte den Einsatz in Anlehnung an die Taiwanstraße «Meerengen-Donner -2025A». Die Namensgebung dürfte signalisieren, dass in diesem Jahr eine weitere Übung folgt. Im vergangenen Jahr trainierte die Volksbefreiungsarmee im Mai unter dem Titel «Gemeinsames Schwert-2024A» um Taiwan und lancierte später im Oktober die Übung «Gemeinsames Schwert-2024B».
Zweiter Tag der Übung
Am Dienstag hatte Peking bereits mitgeteilt, dass Luftwaffe, Marine und die Raketen-Einheit rund um Taiwan zu üben begonnen hätten. Taiwans Verteidigungsministerium hatte bis zum Nachmittag (Ortszeit) Dutzende chinesische Militärflugzeuge sowie 21 Kriegsschiffe – darunter den Flugzeugträger «Shangdong» – und 4 Schiffe der Küstenwache vor seinen Inseln entdeckt.
Peking erhöht erneut den Druck auf Taiwan, das mehr als 23 Millionen Einwohner hat. Obwohl Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat, betrachtet China die Inselrepublik als sein Territorium. Die Volksrepublik strebt danach, Taiwan zu annektieren, und hat bereits mit dem Einsatz des Militärs gedroht, falls dies nicht friedlich gelöst werden kann.
China sieht Taiwans Regierung als Separatisten
Seit 2016 regiert in Taipeh die Demokratische Fortschrittspartei, die Peking als Separatisten ansieht, weil eine Unabhängigkeit Taiwans Teil ihrer Agenda ist. Präsident Lai Ching-te betonte, dass er keine formelle Unabhängigkeitserklärung abgeben werde, da Taiwan bereits ein unabhängiges Land sei.
Die Übung nun dient nach Angaben Pekings als Warnung und Abschreckung der «Unabhängigkeitskräfte Taiwans», wie Außenamtssprecher Guo Jiakun am Vortag gesagt hatte. Taiwans Außenamt sowie Präsident Lai verurteilten das Manöver.