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Chinesische Kriegsschiffe vor Australien – Flüge ändern Kurs

Seit Tagen kreuzen chinesische Kriegsschiffe unweit der australischen Küste. Jetzt gab es offenbar Schießübungen. Was bezweckt Peking mit der Mission?

Australien und Neuseeland beobachten die chinesischen Schiffe mit Sorge.
Foto: Uncredited/Royal Australian Navy/ADF/AP/dpa

In Australien wächst die Besorgnis über drei chinesische Kriegsschiffe, die seit Tagen vor der Ostküste des Landes Militärübungen durchführen. Was Peking damit bezweckt, ist unklar – der Einsatz hat jedoch bereits Auswirkungen auf den Luftverkehr: Das Regierungsunternehmen Airservices Australia, das für die Flugsicherheit verantwortlich ist, hat für die Region eine sogenannte NOTAM (Mitteilung an die Flugzeugführer) herausgegeben, berichtete der Sender ABC. Dies führte dazu, dass mehrere internationale Flüge ihren Kurs ändern mussten.

Die Schiffe – eine Fregatte, ein Kreuzer und ein Versorgungsschiff – waren vergangene Woche vor der Küste entdeckt worden. Der britischen «Financial Times» zufolge sollen sie zuletzt nur 150 Seemeilen (278 Kilometer) östlich von Sydney gesichtet worden sein.

https://x.com/SkyNewsAust/status/1892813457411481812

Bislang hat sich das chinesische Militär nicht zu der Angelegenheit geäußert. Auf den Medienbericht angesprochen erklärte das chinesische Außenamt unter der Woche, nichts über die Umstände zu wissen.

Feuerübungen gestartet

Die ABC zitierte Behördenquellen, wonach eines der Schiffe Schießübungen durchgeführt haben soll, die eine Gefahr für Flugzeuge darstellten. «Wir behalten sie genau im Auge», hatte Verteidigungsminister Richard Marles am Donnerstag dem Sender Sky News gesagt. Das neuseeländische Militär unterstützt das Nachbarland dabei.

Marles erklärte aber auch, dass China bisher «im Einklang mit dem Völkerrecht» handele und nicht in die Hoheitsgewässer Australiens eingedrungen sei. «Sie haben das Recht, dort zu sein, wo sie sind.» Aber Australien habe auch das Recht, umsichtig zu sein.

Vor einer Woche beschuldigte China Australien, mit einem Militärflugzeug in seinen Luftraum eingedrungen zu sein. Das Verteidigungsministerium Australiens wies die Vorwürfe zurück und erklärte, dass das Flugzeug im internationalen Luftraum über dem Südchinesischen Meer geflogen sei. Ein chinesischer Kampfjet soll laut australischen Angaben daraufhin Täuschkörper in der Nähe des Flugzeugs abgeworfen haben.

Spannungen im Südchinesischen Meer

China verfügt über eine der größten Kriegsflotten weltweit. Die regierende Kommunistische Partei in Peking investiert seit Jahren in die Entwicklung neuer Schiffe. Fast täglich übt die Volksbefreiungsarmee in der Nähe von Taiwan, das China als sein Territorium betrachtet, obwohl die Inselrepublik eine unabhängige Regierung hat.

Zudem kommt es regelmäßig im Südchinesischen Meer zu Konflikten zwischen den Küstenwachen Chinas und der Philippinen. China fordert den Großteil der rohstoffreichen Region, in der sich die ausschließliche Wirtschaftszone der Philippinen befindet, für sich und widerspricht damit einem Schiedsspruch.

dpa