Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter Epstein zieht weitere Kreise. Ein früherer US-Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an.

Summers war unter dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton Finanzminister und später Berater von Ex-Präsident Barack Obama. (Archivbild)
Foto: picture alliance / dpa

Der bekannte US-Ökonom Larry Summers zieht sich wegen seiner früheren Verbindungen zum mittlerweile verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück. «Ich schäme mich zutiefst für mein Handeln und bin mir bewusst, welchen Schmerz es verursacht hat», erklärte Summers in einer Stellungnahme, die mehreren US-Medien vorlag. 

Summers war früher unter dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton Finanzminister und später Berater des damaligen Präsidenten Barack Obama. Zu Beginn der 2000er war er Präsident der Elite-Universität Harvard. Zuletzt hatte der Ex-Minister neben einer Harvard-Professur auch etliche andere Posten inne, unter anderem im Vorstand von ChatGPT-Betreiber OpenAI und als Kolumnist für Bloomberg News.

Enger persönlicher Austausch

E-Mails und Textnachrichten, die jüngst ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses veröffentlicht hatte, legten einen engen persönlichen Austausch zwischen Summers und Epstein offen. Die Harvard-Zeitung «Crimson» berichtete über den Austausch, der erst kurz vor Epsteins Festnahme im Sommer 2019 endete, und in dem sich Summers auch abfällig über Frauen äußerte. 

Summers erklärte nun, er übernehme «die volle Verantwortung» für seine «fehlgeleitete Entscheidung, weiterhin mit Herrn Epstein» in Kontakt geblieben zu sein. Seine Lehrverpflichtungen in Harvard wolle er weiter erfüllen, sich aber von öffentlichen Aufgaben zurückziehen, um Vertrauen zurückzugewinnen und Beziehungen zu Menschen in seinem Umfeld zu reparieren. 

Kontakte in die High Society

Der einflussreiche Multimillionär Epstein betrieb über Jahre einen Missbrauchsring, in dem zahlreiche junge Frauen und Minderjährige Opfer wurden. Er verging sich auch selbst an den Opfern. Nach einer früheren Verurteilung wurde der Fall erneut aufgerollt, Epstein erneut festgenommen. Er starb 2019 im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle; gemäß dem Obduktionsbericht beging er Suizid.

Sein Ableben und seine umfangreichen Beziehungen zur High Society gaben Anlass zu Spekulationen über mögliche Verstrickungen mit einflussreichen Kreisen. Auch US-Präsident Donald Trump verbrachte in den 1990er Jahren Zeit mit Epstein, wie Partyvideos zeigen.

Die Abgeordneten im Repräsentantenhaus sollen heute laut Medienberichten über die Veröffentlichung von Ermittlungsakten zum Fall Epstein abstimmen. Es ist unklar, ob die Unterlagen tatsächlich veröffentlicht werden: Wenn das Repräsentantenhaus mehrheitlich dafür stimmt, müssten auch der Senat und Präsident Trump zustimmen.

dpa