Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Co-Vorsitz der Rentenkommission: Juristin Janda und Weise

Die neue Rentenkommission bekommt eine altersgemischte Doppelspitze: Wer die Leitung übernimmt und welche Aufgaben das Gremium bis 2026 erwarten.

Kanzleramt und Bundesarbeitsministerium schlagen die beiden Vorsitzenden der Rentenkommission einvernehmlich vor. (Archivbild)
Foto: Michael Kappeler/dpa

Die geplante Reformkommission zur Weiterentwicklung der Alterssicherung wird von der Sozialrecht-Professorin Constanze Janda und dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, gemeinsam geleitet. Aus Regierungskreisen wurde mitgeteilt, dass die weiteren Mitglieder der 13-köpfigen Kommission in Kürze bekannt gegeben werden. Janda gilt als Vorsitzende des Sozialbeirats der Bundesregierung und Rektorin der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer als anerkannte Expertin.

Die Kommission soll ihre Entscheidungen im Einvernehmen treffen. Im Falle von Meinungsverschiedenheiten soll ein Mehrheitsbeschluss möglich sein.

Dass Janda und der 74-jährige langjährige BA-Chef Weise Co-Vorsitzender werden soll, hatte zuerst die «Bild» berichtet. Dem Bericht zufolge soll Pascal Reddig, der Vorsitzende der Jungen Gruppe der Union im Bundestag, einen von insgesamt drei Stellvertreterposten in der Kommission übernehmen. Die CSU will den Bundestagsabgeordneten Florian Dorn als stellvertretenden Vorsitzenden in die Rentenkommission schicken, wie das Magazin «Focus» berichtete.

Jungen war Mitspracherecht versprochen worden

Am 5. Dezember 2025 wurde im Bundestag ein Rentenreformpaket verabschiedet. Das Paket, dem einige Unionsabgeordnete am Ende nicht zustimmten, sieht die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031, einen Steuerfreibetrag von bis zu 2.000 Euro monatlich für arbeitende Rentner und die Ausweitung der Mütterrente vor. Vor allem jüngere Abgeordnete der Union hatten teils deutliche Kritik an den Reformen geübt.

Die Rentenkommission wird bis Mitte 2026 Vorschläge für eine umfassende Neuordnung der Alterssicherung erarbeiten, wobei auch Themen wie Renteneintrittsalter und Erweiterung des Einzahlerkreises diskutiert werden sollen. Neben Politikerinnen und Politikern sollen auch Wissenschaftler in der Kommission vertreten sein. Voraussichtlich am Mittwoch soll das Kabinett die Rentenkommission einsetzen.

Fraktionen benennen Wissenschaftler

Der Einsetzungsbeschluss für die Kommission, über den das Kabinett noch entscheiden muss, sieht laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor, dass die Co-Vorsitzenden vom Bundeskanzleramt und dem Bundesarbeitsministerium gemeinsam vorgeschlagen werden. Als Stellvertreter können CDU, CSU und SPD jeweils ein Mitglied des Bundestages vorschlagen. Darüber hinaus schlagen die Fraktionen von Union und SPD gemäß der Vorlage insgesamt acht Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als Mitglieder vor. Die Deutsche Rentenversicherung Bund soll als Sachverständige ohne Stimmrecht unterstützen – vor allem mit Zahlen- und Datenmaterial.

Längere Lebensarbeitszeit?

Das Gremium wird unter anderem mit Fragen wie der Verlängerung der Lebensarbeitszeit und einer möglichen Einbeziehung weiterer Einkunftsarten in die Beitragsbemessung befasst, um die Finanzierung langfristig zu sichern. Gemäß dem Einsetzungsbeschluss soll auch die mögliche Einbeziehung weiterer Gruppen in die gesetzliche Rentenversicherung diskutiert werden. Des Weiteren sollen die Experten über eine vereinfachte steuerliche Förderung der betrieblichen Altersversorgung nachdenken und über Möglichkeiten der privaten Vorsorge für alle Menschen, unabhängig von ihrer finanziellen Bildung und Situation.

dpa