Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Neue Regierung unter Merz: Mehr Mitglieder, älteres Durchschnittsalter

Bundesregierung wächst auf 18 Mitglieder, Durchschnittsalter steigt auf 53,1 Jahre – neue Ministerien und Strukturen.

Am Kabinettstisch wird künftig die neue schwarz-rote Regierung von Friedrich Merz (CDU) Platz nehmen. (Archivbild)
Foto: Kay Nietfeld/dpa

Das neue Kabinett bringt nicht nur neue Gesichter, sondern auch Veränderungen in der Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU). Es wird mit zusätzlichen Mitgliedern und einem neuen Ministerium beginnen – aber auch älter sein als zuvor.

Neue Regierung ist größer als bisher

Durch die Schaffung des neuen Bundesministeriums für Digitalisierung und Staatsmodernisierung erhöht sich die Anzahl der Mitglieder der Bundesregierung von 17 auf 18. Außerdem werden einige Ministerien umstrukturiert. Das ehemalige Ministerium für Bildung und Forschung wird beispielsweise aufgeteilt und erweitert. Karin Prien (CDU) ist nun für Bildung und Familie zuständig, Dorothee Bär (CSU) für Forschung und Raumfahrt. Das Thema Klimaschutz wird vom Wirtschaftsministerium, das unter der Ampel-Regierung von Robert Habeck (Grüne) geführt wurde, zum Umweltministerium von Carsten Schneider (SPD) verlagert.

Viele neue Gesichter am Kabinettstisch

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist der einzige, der seinen Posten behalten darf. Alle anderen SPD-Politiker aus der abgewählten Ampel haben keine Positionen unter Schwarz-Rot erhalten. Er teilt sich zumindest einen weiteren Kollegen mit Bundesministererfahrung: Der neue Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) leitete von 2013 bis 2017 unter CDU-Kanzlerin Angela Merkel das Verkehrsressort. An der Spitze der übrigen Häuser sind nun neue Personen.

Älter als die Ampel

Mit 69 Jahren ist Friedrich Merz der älteste in seinem Kabinett. Das Durchschnittsalter der Bundesregierung beträgt 53,1 Jahre – fast drei Jahre höher als das der Ampel-Regierung bei Amtsantritt (50,4 Jahre). Die durchschnittliche Altersgruppe der Union liegt bei 55,5 Jahren, während die der Sozialdemokraten nur 49,4 Jahre beträgt. Die jüngsten Mitglieder im Kabinett sind Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (35, SPD) und Bundesbauministerin Verena Hubertz (37, SPD), die ältesten sind Pistorius (65, SPD) und Außenminister Johann Wadephul (62, CDU).

Wieder weniger Frauen

Der abtretende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) konnte seine Regierung nicht zur Hälfte mit Frauen besetzen. Von seinen 17 Kabinettsmitgliedern waren acht Frauen. Unter Merz wird sich ihr Anteil noch weiter verringern: Auch er hat acht Frauen in seinem Kabinett, aber jetzt sind es 18 Mitglieder. Die SPD besetzt zwar die Mehrheit ihrer sieben Ressorts mit Frauen, aber von den elf Kabinettsmitgliedern der Union sind nur vier weiblich.

Aus den Ost-Bundesländern drei auf Posten

Drei der 18 Kabinettsmitglieder sind in Ostdeutschland aufgewachsen, was ungefähr dem Anteil der Ostdeutschen an der deutschen Wohnbevölkerung entspricht. In der Ampel-Regierung war Carsten Schneider (SPD) aus Erfurt Beauftragter für Ostdeutschland, jetzt wird er Bundesumweltminister. Alabali-Radovan (SPD) wuchs in Schwerin auf und floh im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie aufgrund der politischen Verhältnisse aus dem Irak nach Mecklenburg-Vorpommern. Katherina Reiche (CDU), Bundeswirtschaftsministerin, stammt aus Brandenburg und war zuletzt Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG mit Sitz in Nordrhein-Westfalen.

dpa