Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Demo in Berlin nach Angriffen auf Politiker

Über 1000 Menschen haben sich am Brandenburger Tor in Berlin aus Solidarität mit dem in Dresden angegriffenen Politiker Matthias Ecke versammelt. Darunter auch zahlreiche prominente Politiker.

Nach dem Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Ecke findet vor dem Brandenburger Tor eine Solidaritätskundgebung statt.
Foto: Joerg Carstensen/dpa

Bei der Kundgebung am Brandenburger Tor in Solidarität mit dem in Dresden angegriffenen SPD-Politiker Matthias Ecke haben sich in Berlin nach ersten Polizeiangaben über 1000 Menschen versammelt. Ursprünglich waren 50 Teilnehmer für die Veranstaltung angekündigt, wie die Polizei im Voraus sagte. An der Demonstration nahmen auch die Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour, SPD-Chef Lars Klingbeil, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sowie die Ministerpräsidenten von Sachsen und Nordrhein-Westfalen, Michael Kretschmer und Hendrik Wüst (beide CDU), teil.

Klingbeil zeigte sich im Namen der SPD geschockt über die Gewalttat. «Die Höckes und die Gaulands und die Weidels, die haben vielleicht nicht die Faust erhoben und die haben nicht direkt zugeschlagen. Aber ich sage euch, die haben das gesellschaftliche Klima in diesem Land mitproduziert, das andere Menschen dazu bringt, auf Ehrenamtliche, auf Aktivisten, auf Politikerinnen und Politiker einzuschlagen.»

Klimaaktivistin Neubauer: «dann sind wir alle mit gemeint»

Klimaaktivistin Luisa Neubauer betonte, bei dem Angriff auf Ecke seien alle Demokratinnen und Demokraten gemeint. «Wenn Menschen angegriffen werden, die sich für die Demokratie einsetzen, wenn Menschen im Internet zerrissen werden, die sich für die Gerechtigkeit aussprechen, wenn Menschen sich nicht mehr trauen, frei einzustehen für Gewaltfreiheit, für Demokratie, für eine bessere Gesellschaft, dann sind wir alle mit gemeint.»

Wüst äußerte sich zuvor im ARD-«Bericht aus Berlin», dass Gewalt kein geeignetes Mittel in der Politik sei. Die Angriffe erinnerten an dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte.

Ecke war in Dresden beim Plakatieren attackiert worden

Matthias Ecke ist der Spitzenkandidat der sächsischen SPD für die Europawahl. Am Freitagabend wurde der 41-Jährige beim Plakatieren angegriffen. „Er hat einen Bruch des Jochbeins und der Augenhöhle sowie Hämatome im Gesicht erlitten“, sagte der sächsische SPD-Chef Henning Homann am Sonntagnachmittag.

Am Donnerstag wurden in Essen der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring (Grüne) und sein Parteikollege Rolf Fliß nach eigenen Angaben attackiert und Fliß geschlagen. Bundestagsvizepräsidentin Katrin-Göring-Eckardt (Grüne) wurde vor einigen Tagen in Ostbrandenburg nach einer Veranstaltung aggressiv bedrängt und länger an der Abfahrt gehindert. Am Samstagmorgen wurde im niedersächsischen Nordhorn ein AfD-Landtagsabgeordneter nach Polizeiangaben an einem Infostand geschlagen.

dpa