Deutsche in Gaza getötet? Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Staatsanwaltschaft in Dortmund hat ein Todesermittlungsverfahren eröffnet, um Informationen über den Fall einer deutschen Familie zu erhalten, die mutmaßlich während des Gaza-Krieges getötet wurde. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft soll die sechsköpfige Familie, die zuletzt in Dortmund lebte, Ende Oktober während ihres Aufenthalts im Gazastreifen ums Leben gekommen sein. Das Haus, in dem sich das Ehepaar mit ihren vier Kindern aufhielt, wurde angeblich von einer Rakete getroffen. Der WDR hatte zuvor über die aufgenommenen Ermittlungen berichtet.

Der Staatsanwalt erklärte, dass untersucht werde, ob die Familie wirklich gestorben sei und welche Umstände dazu geführt hätten. Ein Bruder des Familienvaters habe angegeben, dass er zusammen mit seiner Ehefrau und den vier Kindern bei einem Raketenangriff im Gazastreifen getötet worden sei. Bisher gebe es keine Bestätigung dafür. Die Staatsanwaltschaft versuche nun, neue Informationen dazu zu bekommen.

Die Generalbundesanwaltschaft habe keinen Anfangsverdacht für eine in ihre Zuständigkeit fallende Straftat gesehen. Sie habe den Fall daher an die Dortmunder Behörde abgegeben, da die Familie zuletzt in der Ruhrgebietsstadt gewohnt habe, schilderte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Auch die «Süddeutsche Zeitung» hatte kürzlich berichtet, die Familie sei Ende Oktober bei einem israelischen Angriff ums Leben gekommen.

Der Gaza-Krieg wurde durch das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels ausgelöst, das am 7. Oktober von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen nahe der Grenze zu Gaza verübt wurde. Über 1200 Menschen wurden auf israelischer Seite getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Seit Kriegsbeginn sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen fast 20.000 Menschen getötet worden.