Die Blauhelme im Libanon sind in den vergangenen Tagen mehrfach beschossen worden. Ein im UN-Einsatz fahrendes deutsches Marineschiff hat nun einen unbemannten Flugkörper bekämpft.
Die Deutsche Marine stellt die Korvette «Ludwigshafen am Rhein» für Unifil. (Archivbild)
Foto: Frank Hormann/dpa-Zentralbild/dpa
Die als Teil der UN-Truppe Unifil vor der libanesischen Küste eingesetzte Korvette «Ludwigshafen am Rhein» hat inmitten wachsender Spannungen in der Region eine anfliegende Drohne abgewehrt. Der unbemannte Flugkörper sei gegen 7.00 Uhr vor der Küste des Libanons mit einem Abwehrsystem kontrolliert zum Absturz gebracht worden, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es war nach dpa-Informationen der erste Vorfall dieser Art mit der Korvette in jüngerer Zeit.
Die Aufgabe von Unifil besteht darin, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Die UN-Truppe hilft der libanesischen Regierung, die Seegrenzen zu sichern und den Waffenschmuggel über See zu verhindern.
Drohne war dem Schiff schon sehr nahe
Nach Angaben der dpa wurde die unbemannte Drohne nordwestlich von Nakura und weit entfernt von der Küste in der Nähe des Schiffes abgefangen. Es wird berichtet, dass die Drohne – zumindest Teile davon – geborgen und untersucht werden sollen.
In den vergangenen Tagen wurden die Blauhelmsoldaten mehrmals an Land beschossen. Einige haben israelische Truppen als Verursacher genannt, während andere von einer unklaren Situation in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah gesprochen haben.
Die Bundeswehr stellt derzeit für die Maritime Truppe der Unifil-Mission die Korvette mit ungefähr 60 Besatzungsmitgliedern und zusätzlich 40 Soldatinnen und Soldaten im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura bereit.
Bundeswehr geht von größerer Gefahr aus
Wegen mehrfacher Angriffe auf Posten der UN-Blauhelme im Südlibanon geht die Bundeswehr von größerer Gefahr für ihre Männer und Frauen in der Friedenstruppe aus. «Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird», hatte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos erklärt.
Der deutsche Unifil-Auftrag beinhaltet hauptsächlich das Kommando über die multinationalen maritimen Einheiten vor der Küste des Libanons. Sie werden aus Nakura geleitet. Neben der Hauptaufgabe der Seeraumüberwachung unterstützen die Einheiten die UN-Mission durch Personal- und Materialtransporte über See.
