Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Bundesweite Solarpflicht: Experten warnen!

Mieter und Vermieter sind geschockt über die entstehenden Kosten.

Artikel hören

Foto: NF24 / Canva

Eine bundesweite Solarpflicht in Zeiten von hohen Energiekosten soll Entlastung beim Strompreis bringen, allerdings ist dies mit erheblichen Unkosten verbunden, denn nicht jeder will oder kann sich eine PV-Anlage auf dem Dach leisten. Doch am Ende sollen von dieser Pflicht, laut einer Studie, alle profitieren sowohl Mieter als auch Vermieter und Eigenheimbesitzer.

Diese Auswirkungen hätte eine Solarpflicht

Die Bundesregierung debattiert schon seit geraumer Zeit über die landesweite Einführung einer Solarpflicht. In einigen Bundesländern ist eine solche Pflicht bereits in Kraft, während andere zumindest planen, das Thema zu erörtern (mehr dazu in diesem Artikel hier).

Das Problem dabei: Derzeit existiert keine einheitliche Regelung auf Bundesebene. Das bedeutet, dass Sie sich vor dem Bau eines Hauses oder einer Dachsanierung eigenständig bei dem für Sie zuständigen Bauamt erkundigen müssen, welche aktuellen Vorgaben und Vorschriften gelten. Dies führt zu einem erheblichen Aufwand und zusätzlicher Bürokratie.

Für manche Eigenheimbesitzer könnten die uneinheitlichen Regelungen und die Unentschlossenheit einiger Bundesländer jedoch auch vorteilhaft sein. Schließlich möchte oder kann sich nicht jeder eine PV-Anlage auf dem Dach leisten. Doch eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) könnte nun die Skeptiker überzeugen. Und möglicherweise die Entscheidungsfreude der Bundesländer oder der Bundesregierung beschleunigen.

Die Experten des ISE haben die Vorteile einer einheitlichen Solarpflicht untersucht. Obwohl sich die Ergebnisse hauptsächlich auf Mieter beziehen, dürften sie auch für Eigenheimbesitzer von Interesse sein.

Studie deckt auch Vorteile einer Solaranlagen-Pflicht auf

Die Experten des ISE haben in ihrer Studie, aus der das “Handelsblatt” zitiert, festgestellt, dass eine bundesweite Solarpflicht für Wohnhäuser Mieter erheblich entlasten könnte. Durch die direkte Nutzung des erzeugten Solarstroms könnten die Nebenkosten um bis zu 40 Prozent sinken.

Die Wissenschaftler basieren ihre Berechnungen auf einem Haus mit zehn Parteien und veranschlagen eine Amortisationszeit von 15 Jahren. Sie kalkulieren Kosten von 20 bis 30 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für den Strom aus Photovoltaikanlagen, im Vergleich zu dem aktuellen durchschnittlichen Strompreis von 36 Cent/kWh, was eine Ersparnis von 10 bis 16 Cent/kWh ergibt.

Angesichts der weiterhin sinkenden Anschaffungskosten für Photovoltaikanlagen dürfte sich die Amortisationszeit zudem weiter verkürzen.

Auch für Eigentümer sind die Ergebnisse relevant, da die Studie zeigt, dass sich die Anschaffung einer PV-Anlage selbst dann lohnt, wenn nur Kleinverbraucher wie Licht und Pumpenstrom mit dem erzeugten Strom versorgt werden.

Experten mahnen

Experten warnen jedoch, dass der Erfolg einer bundesweiten Solarpflicht von einer klaren und präzisen Ausgestaltung der Regelungen abhängt. Wichtige Faktoren sind dabei finanzielle Unterstützungsmaßnahmen wie steuerliche Entlastungen, staatliche Zuschüsse und andere Förderungen. Darüber hinaus müssen rechtliche und technische Fragen geklärt werden, um potenzielle Hürden zu beseitigen.

Interview mit Heike Worel – Fragmentis Verlag
Mr. Schufa #4 – Keine Angst vor dem Inkasso
TS
Quellen: T-Online