Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Deutschland sagt Finanzierung von US-Waffen für Ukraine zu

Die Ukraine braucht dringend weitere Waffen und Munition für den Abwehrkampf gegen Russland. Deutschland sagt jetzt mehr Geld für Lieferungen eines anderen großen Alliierten zu.

Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigt frisches Geld für die Lieferung von US-Rüstungsgütern an die Ukraine an. (Archivbild)
Foto: Fabian Sommer/dpa

Deutschland plant, eine weitere dreistellige Millionensumme für amerikanische Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine bereitzustellen. Verteidigungsminister Boris Pistorius gab nach einem Treffen mit Amtskollegen aus wichtigen europäischen Ländern sowie der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Berlin bekannt, dass sich Deutschland mit mindestens 150 Millionen Euro an einem neuen Paket der sogenannten Purl-Initiative beteiligen werde. Es stehe außer Frage, dass die Ukraine nicht alleine gelassen werde.

Pistorius kommentierte die aktuellen russischen Angriffe auf das Land: „Es ist offensichtlich, dass Kremlchef Wladimir Putin derzeit darauf abzielt, den Winter für die Ukraine so unerträglich wie möglich zu gestalten und den Widerstandswillen der Ukrainerinnen und Ukrainer zu brechen. Mehr Menschenverachtung ist kaum denkbar.“

Deutschland kommt Forderungen von Trump nach

Die sogenannte Purl-Initiative sieht vor, dass in den USA hergestellte Munition und Waffen an die europäischen Verbündeten und Kanada verkauft werden – und diese sie dann der Ukraine zur Verfügung stellen. Purl steht für «Prioritised Ukraine Requirements List». Auf Deutsch bedeutet das etwa: Priorisierte Bedarfsliste für die Ukraine.

Die Initiative wurde ins Leben gerufen, um den Forderungen von US-Präsident Donald Trump nachzukommen. Er ist der Meinung, dass die USA in der Vergangenheit einen viel zu großen Anteil an der Unterstützung der Ukraine hatten und möchte nun, dass die anderen Alliierten für weitere US-Militärhilfen zahlen. Deutschland hatte bereits vor einiger Zeit zugesagt, 500 Millionen US-Dollar (430 Mio. Euro) für die Initiative bereitzustellen. Am Donnerstag sagten schließlich die nordischen und baltischen Nato-Länder die Finanzierung eines 500-Millionen-Dollar-Pakets zu.

Ukrainischer Minister per Video zugeschaltet

Für das Treffen der Fünfergruppe («Group of Five») in Berlin lud Pistorius seine Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen sowie Kallas ein. Darüber hinaus wurde laut Pistorius der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal als Gast zugeschaltet, um über die Situation in seinem Land zu berichten.

Die Treffen im Fünfer-Format wurden nach dem Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump eingerichtet. Ziel ist eine Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft. Der Streit darüber, wie verlässlich die USA als Bündnispartner noch sind, wurde inzwischen und bis auf Weiteres mit den neuen und gemeinsamen Verteidigungsplänen der Nato entschärft.

dpa