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DGB-Chefin Fahimi: Tarifflucht verursacht Milliardenschaden

Dem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes zu Mai-Demos folgen Tausende Menschen in Deutschland. Bei der zentralen Kundgebung in Hannover kritisiert DGB-Chefin anhaltende Tarifflucht.

Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi spricht bei der zentralen Kundgebung des Gewerkschaftsbundes in Hannover.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, hat zum Tag der Arbeit bessere Bedingungen für Beschäftigte gefordert und Tarifflucht der Arbeitgeber verurteilt. «Tarifverträge machen Beschäftigte zu freien Menschen in der Arbeitswelt», sagte die DGB-Chefin in Hannover.

Bei der zentralen Kundgebung des Gewerkschaftsbundes, bei der sich nach Angaben des DGB mehr als 10.000 Menschen versammelt hatten, betonte sie, dass mehr Lohn, faire Bezahlung und geregelte Arbeitszeiten das gute Recht der Beschäftigten seien. Die Polizei in der niedersächsischen Landeshauptstadt nannte 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Fahimi schätzte den Schaden durch fehlende Lohnabkommen konkret ein. Die Tarifflucht der Arbeitgeber verursache laut ihren Angaben einen volkswirtschaftlichen Schaden von 130 Milliarden Euro pro Jahr, sagte sie und fordert ein Bundestariftreuegesetz.

Fahimi: Europa der Abschottung wäre Katastrophe

Mit Blick auf die Europawahl im Juni forderte die DGB-Vorsitzende dazu auf, demokratisch zu wählen. «Wir wollen ein Europa für die Menschen und ein gutes und friedliches Miteinander», sagte sie. Ein Europa der Abschottung, wie es Rechtspopulisten letztlich fordern, wäre hingegen gerade für Deutschland eine wirtschaftliche Katastrophe.

Der DGB feierte den Tag der Arbeit nach eigenen Angaben mit Hunderten Kundgebungen und Veranstaltungen auf den Straßen und Plätzen in Deutschland. In Hamburg folgten dem DGB-Aufruf rund 7000 Menschen. Zu Beginn des Zugs in Berlin durch die Mitte der Hauptstadt schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 7500.

dpa