Seine Entscheidung, nicht im Apostolischen Palast zu wohnen, war ein Zeichen der Bescheidenheit und ermöglichte ein einfaches Zusammenleben mit anderen Geistlichen.
Papst Franziskus‘ Bescheidenheit: Leben im vatikanischen Gästehaus Santa Marta
Papst Franziskus wohnte seit seiner Wahl 2013 im vatikanischen Gästehaus Santa Marta in der Nähe des Petersdoms. Im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger entschied sich Franziskus gegen die für ihn vorbereitete Wohnung im Apostolischen Palast. Die Domus Sanctae Marthae, wie sie offiziell genannt wird, befindet sich im Süden des Kirchenstaates und in der Nähe der Vatikanischen Gärten. Bereits als Kardinal hatte Franziskus Santa Marta während seiner Besuche in Rom bewohnt.
Seine Wahl, nicht wie üblich seit langem die Wohnung im Apostolischen Palast als Pontifex zu beziehen, wurde als Zeichen der Bescheidenheit angesehen. Eine Eigenschaft, die der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires immer sehr geschätzt hat. Es wurde berichtet, dass er sich für eine schlichte Form des Zusammenlebens mit anderen Priestern und Bischöfen entschieden hat. Er möchte auf eine normale und sehr einfache Weise mit anderen Geistlichen zusammenleben.
Während Krankheiten auch Arbeitsort
In den Jahren vor seinem Tod musste der gebürtige Argentinier aufgrund seiner schlechten Gesundheit mehrmals Termine von seinem Wohnsitz aus wahrnehmen. Während einiger seiner Atemwegsinfekte in den Wintermonaten sprach er das Angelus-Gebet, das normalerweise vom Fenster des Apostolischen Palastes aus gesprochen wird, per Live-Übertragung aus der Kapelle in der Casa Santa Marta. Er empfing dort gelegentlich auch wichtige Gäste für Audienzen.
Welt blickt während Konklave auf wahlberechtigte Kardinäle
Santa Marta diente schon vor Franziskus‘ Einzug als Gästehaus für kirchliche Besucher und Kardinäle, die dort beim Konklave, also der Papstwahl, unterkamen. Es wurde 1884 gegründet, allerdings 1996 komplett umgebaut, um neuen Erfordernissen gerecht zu werden. Auch nach Franziskus‘ Tod werden in dem Gästehaus die wahlberechtigten Kardinäle unterkommen und für die Zeit während des Konklaves von der Außenwelt komplett abgeschirmt.
Franziskus lebte in der schlichten Gebäudeanlage in der 70 Quadratmeter großen Suite Nummer 201. Trotz seines Wunsches, nah bei den anderen Bewohnern zu sein, waren die Räume des Papstes für andere gesperrt und wurden bewacht. Er hatte Zugang zu Gemeinschaftsräumen sowie dem Speisesaal für gemeinsame Mahlzeiten. Santa Marta ist ähnlich wie ein Hotel aufgebaut: Es verfügt über eine Rezeption und Lobby sowie 120 Zimmer für Gäste.