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Dinner mit Trump – für eine Million US-Dollar

Bei einem «Candlelight Dinner» können zahlungskräftige Gäste den direkten Draht zum US-Präsidenten suchen – hinter verschlossenen Türen in seinem Privatklub Mar-a-Lago.

Wer mit dem US-Präsidenten dinieren möchte, kann dies für einen stolzen Preis tun. (Archivbild)
Foto: Evan Vucci/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump startet mit einem exklusiven Abendessen ins Wochenende: Für einen Sitzplatz beim «MAGA Inc. Candlelight Dinner» am Freitagabend (Ortszeit) in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida werden laut dem Sender CBS News stolze eine Million US-Dollar (rund 913.000 Euro) fällig.

Der teure Abend wird nicht vom Präsidenten selbst organisiert, sondern von der Lobbygruppe MAGA Inc., einem sogenannten Super-PAC. Gemäß dem US-Wahlrecht dürfen diese Gruppen uneingeschränkt Spenden sammeln, um Politiker zu unterstützen – offiziell jedoch ohne Koordination mit ihnen. Daher weist die Einladung zum Abendessen laut CBS News im Kleingedruckten darauf hin, dass Trump nur als Gastredner auftritt und nicht aktiv um Spenden bittet.

Im letzten Jahr sammelte MAGA Inc. gemäß öffentlich verfügbaren Informationen hohe Millionenbeträge für Trumps Wahlkampf.

Märkte auf Talfahrt

Das Dinner findet in einer politisch angespannten Phase statt: Trump hatte diese Woche ein riesiges Zollpaket angekündigt. Seitdem sind die Märkte weltweit im Rückgang. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, warnte vor steigender Inflation und einem wachstumsfeindlichen Umfeld.

Bereits zuvor hielt MAGA Inc. solche Abendessen in Mar-a-Lago ab – laut den Portalen «Axios» und «Wired» ebenfalls mit einem Preis von einer Million Dollar pro Platz. Am 24. April soll laut CBS News ein weiteres Dinner stattfinden – zwar in der Hauptstadt Washington, aber zum gleichen Preis. Wer noch tiefer in die Tasche greift, kann sich demnach einen besonderen Status sichern: für 2,5 Millionen Dollar als «Co-Gastgeber», für fünf Millionen als offizieller Gastgeber des Abends.

Was genau mit dem Geld geschieht, ist unklar. Laut «Washington Post» verweigerte ein Sprecher von MAGA Inc. im Dezember die Auskunft.

Mar-a-Lago als strategischer Anlaufpunkt

Trumps exklusiver Privatclub steht seit Jahren im Rampenlicht; auch als US-Präsident verbringt er normalerweise seine Wochenenden in Florida. Nach seinem Wahlsieg im November wurde Mar-a-Lago zum Treffpunkt für milliardenschwere Unterstützer und politische Weggefährten. Einer der regelmäßigen Gäste: Tech-Milliardär Elon Musk.

Kritiker betrachten Mar-a-Lago als Symbol für den Stil eines Präsidenten, der sich als amerikanischer Oligarch inszeniert – mit aufwändigen Veranstaltungen hinter verschlossenen Türen, bei denen Politik und Geschäft auf undurchsichtige Weise vermischt werden.

dpa