Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Dobrindt: Wir sind vorbereitet auf vorgezogene Wahl

Gibt die krisengeschüttelte Ampel vorzeitig auf? CSU-Landesgruppenchef Dobrindt hält eine vorgezogene Bundestagswahl für denkbar. Er macht sich schon mal Gedanken über mögliche Koalitionen danach.

Der Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander Dobrindt, sagt, seine Partei sei auf eine mögliche vorgezogene Bundestagswahl vorbereitet. (Archivfoto)
Foto: Anna Ross/dpa

Die CSU ist nach den Worten ihres Landesgruppenchefs Alexander Dobrindt für eine mögliche vorgezogene Bundestagswahl gewappnet. «Wir sind vorbereitet», sagte der Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag der «Augsburger Allgemeinen» (Freitag). «Ich könnte mir vorstellen, dass am 2. März 2025, dem Tag der Bürgerschaftswahl in Hamburg, auch eine Bundestagswahl stattfindet.» 

Bis jetzt ist die Bundestagswahl für den 28. September des nächsten Jahres geplant. Die Koalition aus Rot, Grün und Gelb unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) befindet sich in einer Krise, nachdem die Ampel-Parteien bei den letzten Wahlen schlecht abgeschnitten haben. Auch Äußerungen von FDP-Chef Christian Lindner haben Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der Koalition genährt.

Lindner schließt vorzeitiges Ende der Ampel nicht aus

Lindner, der auch Bundesfinanzminister ist, hatte zuletzt im Podcast des Nachrichtenportals «Table.Briefings» gesagt: «Stabilität für Deutschland ist von überragender Wichtigkeit. Aber irgendwann kann eine Regierung auch selbst Teil des Problems sein.» Weiter sagte er: «Eine Regierung muss sich immer die Frage stellen, ob sie den Anforderungen der Zeit genügt.» 

Lindner reagierte am 23. September auf Spekulationen der FDP über einen möglichen Ausstieg aus dem Regierungsbündnis um Weihnachten herum, indem er sagte, dass jetzt von allen Mut gefordert werde: Mut, in einer kontroversen Koalition zu arbeiten, wenn Gutes für das Land erreicht werden könne, oder aber Mut, Konsequenzen zu ziehen, wenn man die Grenzen des Möglichen erreiche.

Dobrindt wendet sich gegen Koalition mit den Grünen 

Der CSU-Landesgruppenchef wandte sich abermals gegen eine Koalition der Union mit den Grünen im Bund. «Ein Politikwechsel ist meiner Überzeugung nach mit den Grünen nicht möglich.» Es gebe vielleicht einzelne Grüne, die bereit seien, sich aus der «linksgrünen Ecke» herauszubewegen. «Aber die große Mehrheit der Partei ist dazu nicht in der Lage und nicht willens.» 

Dobrindt ließ eine Präferenz für die SPD als möglichen Koalitionspartner im Bund erkennen. «Umfragezahlen zeigen, dass in der Bevölkerung nach dem Ampel-Chaos der Wunsch nach einer Koalition mit einer starken Führungspartei und einem kleineren Partner als Ergänzung wächst. Das halte ich mit der SPD durchaus für realistisch», sagte er. «Nach aktuellen Umfragen dürfte sich die Bundestagsfraktion der SPD im nächsten Bundestag halbieren. Ich hoffe darauf, dass dabei die vernünftigere Hälfte übrigbleibt.»

dpa