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Drohne trifft Wohnhaus – Tote und Verletzte in Dnipro

Die Folgen neuer russischer Drohnen- und Raketenangriffe in der Ukraine sind verheerend. Es gibt Tote und Verletzte. Auch die Energie- und die Bahninfrastruktur ist einmal mehr betroffen.

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Bei dem Drohneneinschlag in einem mehrstöckigen Wohnhaus in Dnipro gab es Tote und Verletzte.
Foto: Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

Bei einem neuen Drohnenangriff aus Russland wurden in der Industriestadt Dnipro laut Behörden mindestens drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt. Unter den Verletzten befinden sich auch zwei Kinder. Eine Drohne stürzte in ein neungeschossiges Gebäude, wodurch Wohnungen auf mehreren Etagen zerstört wurden. Die Leiche einer Frau wurde in einer Wohnung gefunden, zwei weitere Personen unter den Trümmern. Die Stadtverwaltung meldete zudem einen vermissten Hausbewohner.

In einem Video des Zivilschutzes war ein großes Loch im Haus sichtbar. Menschen wurden aus den Wohnungen an der zerstörten Fassade gerettet. „Ein Feuer sei gelöscht worden“, wurde berichtet. Mehrere Personen, einschließlich eines 13-jährigen Mädchens, mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Angriffe mit 45 Raketen und 458 Drohnen

Die ukrainischen Luftstreitkräfte gaben bekannt, dass Russland das Land in der Nacht mit 45 Raketen und 458 Drohnen angegriffen hat. Fast 80 dieser Flugobjekte konnten nicht abgewehrt werden und trafen ihr Ziel. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass neben der Energieinfrastruktur auch Bahnanlagen, die für die militärische Logistik in der Ukraine genutzt werden, angegriffen wurden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Schadensbehebung im Gange sei. «Die Ziele der Terroristen sind unverändert: das einfache Leben, Wohnhäuser, unsere Energieanlagen, die Infrastruktur», teilte er bei Telegram mit. Gemäß dem Energieministerium in Kiew musste aufgrund der massiven russischen Angriffe in mehreren Teilen des Landes der Strom notfallmäßig abgeschaltet werden.

Selenskyj betonte erneut die Notwendigkeit von schärferen Sanktionen gegen die russische Wirtschaft, um dem Land die finanziellen Mittel und Ressourcen für die Fortführung des Krieges zu entziehen. Er bemängelte, dass es bisher keine Sanktionen gegen die russische Atomindustrie gebe und die Rüstungsunternehmen nach wie vor westliche Mikroelektronik erhielten.

Versorgungsausfälle und Zugverspätungen

An vielen Orten fielen nicht nur der Strom, sondern auch Warmwasser und Heizung aus. Laut Angaben der Bahn kommt es aufgrund von Schäden im Gebiet Poltawa in der Zentralukraine zu erheblichen Zugverspätungen. An einigen Haltepunkten kam es demnach zu Stromausfällen und Schäden am Kontaktnetz.

Auch in der Region Kiew meldeten die Behörden Stromausfälle nach russischen Raketen- und Drohnenangriffen gegen die Energieinfrastruktur. Laut Angaben der Gebietsverwaltung wurde eine Frau verletzt. Mehrere Häuser wurden beschädigt. In einer Mitteilung der Verwaltung bei Telegram hieß es, dass Russland versuche, den Menschen „Licht und Wärme“ zu nehmen, indem es Terror gegen die Energieinfrastruktur ausübt.

Seit mehr als dreieinhalb Jahren wehrt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg.

dpa