Drohnenschwärme über Ukraine – Dutzende Verletzte in Charkiw
In der Nacht fliegen wieder russische Drohnen über ukrainische Städte. Charkiw im Osten treffen die Attacken besonders hart. Auch Präsident Selenskyj äußert sich dazu.
Die Großstadt Charkiw im Osten der Ukraine ist häufig Ziel von russischen Drohnenangriffen. (Archivbild)
Foto: Andrii Marienko/AP/dpa
Bei einem umfangreichen Drohnenangriff russischer Streitkräfte auf die ukrainische Großstadt Charkiw wurden laut örtlichen Behörden fast 50 Menschen verletzt. Darunter befindet sich ein elfjähriges Kind, wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow und Bürgermeister Ihor Terechow am späten Freitagabend auf Telegram mitteilten.
Nach den ersten Informationen wurden zwölf Standorte in vier Stadtbezirken getroffen und mehrere Brände ausgelöst, wie Terechow in den ersten Stunden nach den Einschlägen schrieb. Laut Synjehubow wurden Wohnhäuser, zivile Infrastruktur und Autos beschädigt. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Präsident Selenskyj reagiert empört
«Es gab und gibt keine militärischen Ziele. Russland greift Wohngebiete an, wenn die Ukrainer zu Hause sind, wenn sie ihre Kinder ins Bett bringen», wetterte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in sozialen Medien. «Während die Welt mit Entscheidungen zögert, verwandelt sich fast jede Nacht in der Ukraine in einen Alptraum, der Menschenleben kostet.» Seit mehr als drei Jahren wehrt sich die Ukraine gegen die russischen Invasoren.
Auch in anderen Teilen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst, einschließlich in der Hauptstadt Kiew. Bei russischen Luftangriffen in Kupjansk wurde eine Person getötet und mehrere Wohnhäuser zerstört. Die Leiche des Mannes wurde aus den Trümmern eines Hauses geborgen, wie die Ermittlungsbehörden berichteten. Es könnte noch eine weitere Person unter den Trümmern liegen.
Auch in Sumy gab es Berichte über russische Luftangriffe. Zwei Menschen wurden bei dem Einschlag von zwei Lenkbomben verletzt, berichteten die Ermittler.
Russischer Gouverneur: Verletzte bei Angriff auf Hafenstadt
In der Zwischenzeit berichtete der Gouverneur der russischen Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, über ukrainische Drohnenangriffe auf die Schwarzmeerküste seines Landes. Insbesondere die Hafenstadt Noworossijsk sei betroffen, schrieb er auf Telegram. Es gebe Schäden an drei Wohnblocks. Nach vorläufigen Erkenntnissen seien zwei Erwachsene und zwei Kinder verletzt worden.
