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Durchsuchungen nach Angriff auf SPD-Mitglieder und Polizei

Nach dem Angriff von Rechtsextremen auf SPD-Mitglieder Mitte Dezember in Berlin haben Einsatzkräfte bundesweit Häuser und Wohnungen durchsucht. Zudem ermitteln die Behörden gegen weitere Verdächtige.

Am Tag des Angriffs auf SPD-Mitglieder demonstrierten in Berlin Dutzende Rechtsextreme. (Archivbild)
Foto: Jens Büttner/dpa

Im Rahmen des Angriffs von Rechtsextremen auf SPD-Mitglieder und Polizisten in Berlin haben die Ermittlungsbehörden in mehreren Bundesländern Häuser und Wohnungen der Verdächtigen durchsucht. Die Berliner Staatsanwaltschaft teilte mit, dass rund 110 Einsatzkräfte aus den Ländern Berlin, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt Durchsuchungsbeschlüsse an zehn Wohnanschriften vollstreckt haben.

Durchsuchungen in drei Bundesländern

In Wolfsburg (Niedersachsen), Aschersleben, Halle an der Saale, Schkopau und Leuna (alle Sachsen-Anhalt) sowie in Rötha (Sachsen) fanden Einsätze statt. Dabei wurden Handys, digitale Speichermedien, mutmaßliche Tatbekleidung, Vermummungsutensilien, gefährliche Gegenstände wie Schlagwerkzeuge und Messer sowie rechtes Propagandamaterial gefunden und beschlagnahmt, wie es hieß.

Inzwischen wird gegen acht Verdächtige ermittelt. Schon zuvor waren vier junge Männer im Alter von 16, 18 und zweimal 19 Jahren im Visier der Ermittlungen, von denen drei noch in Untersuchungshaft sind. Nun sind drei weitere Verdächtige im Alter von 15, 19 und 21 Jahren sowie eine 16-Jährige mutmaßlich an dem Angriff beteiligt gewesen.

Angriff auf SPD-Mitglieder und Polizisten

Bei der Attacke waren am 14. Dezember an einem Infostand der SPD am Berliner S-Bahnhof Lichterfelde-Ost in Steglitz-Zehlendorf zwei Parteimitglieder zunächst als «linke Zecken» beleidigt worden. Dann sollen die Angreifer die SPD-Mitglieder zu Boden gerissen haben und danach weiter auf einen von ihnen eingeschlagen und mit Springerstiefeln eingetreten haben. 

Auch die Polizisten, die eingriffen, wurden angegriffen. Einer von ihnen wurde im Gesicht mit einer Glasscherbe verletzt, ein anderer brach sich die Hand während des Vorfalls. Sowohl die Polizisten als auch eines der SPD-Mitglieder wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, konnten jedoch nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. An diesem Tag hatten Dutzende Rechtsextreme an einer Demonstration durch Friedrichshain teilgenommen.

Mitglieder in rechter Jugendorganisation?

Die Beschuldigten stehen laut Staatsanwaltschaft im Verdacht, Mitglieder der politisch rechten Jugendorganisation «Deutsche Jugend zuerst» zu sein. Ziel der Gruppierung sei unter anderem die Teilnahme an rechten Versammlungen, um dabei auch gewaltsam gegen politische Gegner vorzugehen.

dpa