Einigung erlaubt ihm Besitz und Wertgegenstände zu behalten, Entschädigung an Klägerinnen zu zahlen.
Giuliani einigt sich in 148-Millionen-Dollar-Rechtsstreit
Rudy Giuliani, der ehemalige Bürgermeister von New York und Anwalt von Trump, hat einen Rechtsstreit in Höhe von 148 Millionen Dollar beigelegt und darf nun seine Immobilien und anderen Wertgegenstände behalten. Vor der Einigung fanden tagelange, dramatische Verhandlungen zwischen Giulianis Anwälten und den Vertretern der beiden Klägerinnen statt, zwei Wahlhelferinnen aus Georgia, wie US-Medien berichteten. Ursprünglich sollte am Donnerstag (Ortszeit) in New York ein weiterer Prozess in dem langjährigen Rechtsstreit beginnen.
Giuliani wird im Rahmen der Einigung eine Entschädigung an die beiden Frauen zahlen müssen, wie es weiter hieß. Die genaue Höhe dieser Entschädigung war zunächst nicht öffentlich. Dem Trump-Vertrauten wird vorgeworfen, die Wahlhelferinnen nach der US-Präsidentenwahl 2020 verleumdet zu haben.
Dem 80-Jährigen wurde laut US-Medien mit dem Verlust einer Immobilie in Florida und einer weiteren an der New Yorker Upper East Side gedroht. Außerdem waren auch Wertgegenstände wie seine Uhrensammlung, ein Mercedes-Benz Cabrio und ein Trikot signiert von US-Baseballspieler Joe DiMaggio in Gefahr.
«Ich bin mit dem Ergebnis, das wir erreicht haben, zufrieden», schrieb Giuliani auf X zur Einigung. Er dürfe seine beiden Immobilien behalten, ebenso wie all seine persönlichen Gegenstände. Fehlverhalten räumte Giuliani nicht ein. «Dieser Rechtsstreit hat allen Parteien viel abverlangt.» Er und die beiden Klägerinnen einigten sich laut Giuliani auch darauf, niemals in diffamierender Weise übereinander zu sprechen.
Giuliani hatte das Leben der Wahlhelferinnen ins Chaos gestürzt
Giuliani wurde Ende 2023 verurteilt, den beiden Frauen – Mutter und Tochter – 148 Millionen Dollar (derzeit 144 Millionen Euro) Schadenersatz wegen Verleumdung zu zahlen. Da er nicht in der Lage war, das Geld zu zahlen, sollten sie unter anderem seine Luxuswohnung in New York erhalten.
Die beiden Frauen waren im Jahr 2020 als Wahlhelferinnen in Georgia tätig – und Giuliani hatte nach der Wahl fälschlicherweise behauptet, dass Helfer wie sie Wahlzettel für Donald Trump weggeworfen und gefälschte Zettel für den am Ende siegreichen Demokraten Joe Biden gezählt hätten. Dabei gerieten die beiden Frauen ins Visier wütender Trump-Anhänger, weil sie auf einem im Internet verbreiteten Video zu sehen waren.
«Ein lebendig gewordener Alptraum»
Die Einigung sei ein «Meilenstein», zitierte die «New York Times» aus einem Statement der Wahlhelferinnen. «Die letzten vier Jahre waren ein lebendig gewordener Alptraum. Wir haben dafür gekämpft, unsere Namen reinzuwaschen, unseren Ruf wiederherzustellen und zu beweisen, dass wir nichts falsch gemacht haben.»