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Verteidigungsminister erinnert an Berliner Luftbrücke vor 75 Jahren

Die Luftbrücke sicherte die Versorgung Westberlins und betonte die Bedeutung internationaler Solidarität und Zusammenarbeit.

Das Luftbrückendenkmal, die sogenannte «Hungerharke», am Platz der Luftbrücke in Berlin-Tempelhof. Mit mehr als 270.000 Flügen hatten die Alliierten in den Jahren 1948/49 die Versorgung Westberlins gesichert (Archivbild).
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat zum Gedenken an das Ende der Berliner Luftbrücke vor 75 Jahren an die Solidarität der Alliierten erinnert und gleichzeitig internationale Solidarität in der Gegenwart angemahnt. «Die Luftbrücke hat gezeigt, wie wichtig es ist, das Richtige zu tun. Wenn unsere Partner nur mit den Schultern gezuckt hätten oder sich darauf berufen hätten, dass die Kosten zu hoch, die Risiken zu hoch seien, wäre Berlin sehr wahrscheinlich am Ende gewesen», sagte der SPD-Politiker zum Festakt am Berliner Luftbrückendenkmal.

Mit über 270.000 Flügen haben die Alliierten in den Jahren 1948/49 die Versorgung Westberlins aufrechterhalten. Als Reaktion auf die Einführung der D-Mark im Westen blockierte die Sowjetunion damals die Land- und Wasserwege und beschränkte die Strom- und Gasversorgung erheblich. Am 12. Mai 1949, vor 75 Jahren, hob die Sowjetunion die Blockade auf.

Gemeinsam mit Abgeordneten aus Berlin, dem Bundestag und dem Europäischen Parlament erinnerten auch zahlreiche Zeitzeugen und Veteranen an das Ende der damaligen Luftbrücke. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betonte, ohne diese wäre die Hauptstadt heute nicht «die Stadt der Freiheit, der Weltoffenheit, der Toleranz». Der Zusammenhalt, der damals geherrscht habe, sei auch heute notwendig.

Einstehen für «Frieden und Freiheit»

Wenn autoritäre Kräfte weltweit souveränen Staaten und Völkern ihren Willen aufzwingen, dürfe Deutschland nicht ruhig bleiben, sagte Pistorius. «Wir können nicht zusehen, wenn das Völkerrecht, unsere Ordnung und unsere Werte mit Füßen getreten werden.» Dies gelte weltweit – in Afrika, im Nahen Osten und Indopazifik und vor allem auch in der Ukraine. Zudem erinnerte Pistorius an den Wert der internationalen Zusammenarbeit und Solidarität. «So selbstverständlich sich unsere Verbündeten damals für uns stark gemacht haben, so klar müssen auch wir heute für unsere internationale Ordnung, für Frieden und Freiheit einstehen.»

Bündnisse und Kooperationen seien erfolgreich. Nur gemeinsam mit Partnern werde Deutschland erfolgreich für Werte wie Freiheit, Souveränität, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und die Einhaltung der regelbasierten internationalen Ordnung einstehen können, betonte der Verteidigungsminister. «Gerade wir Deutsche haben in der Vergangenheit stark von Partnerschaften und Zusicherungen gemeinsamer Sicherheit profitiert. Ohne die engen Bündnisse mit unseren Partnern wären Meilensteine deutscher Geschichte vom Wirtschaftswunder bis zur Wiedervereinigung kaum denkbar gewesen.»

Am Nachmittag sollte der durch die «Operation Little Vittles» bekannte US-Luftbrückenpilot Gail S. Halvorsen (1920-2022) mit einer Gedenktafel gewürdigt werden. Diese soll vor dem Eingang des Besucherzentrums des ehemaligen Flughafens Tempelhof angebracht werden. Halvorsen wurde durch die Flugzeuge bekannt, die als «Rosinenbomber» bezeichnet wurden. Zu dieser Zeit warf der Pilot Süßigkeiten für Kinder mit kleinen Fallschirmen ab. Die Angehörigen des US-Piloten sind zu Besuch in Berlin.

dpa