Auf der Klimakonferenz in Belém bricht am Donnerstag ein Feuer aus. Die Verhandlungen werden mehrere Stunden unterbrochen. Eigentlich steht der Gipfel unmittelbar vor dem Abschluss.
Endspurt der Klimakonferenz nach Feuer auf Gelände

Nach dem Ausbruch eines Feuers auf dem Gelände der Weltklimakonferenz in Brasilien sollen die Verhandlungen heute fortgesetzt werden. «Es liegt noch viel Arbeit vor uns, und wir hoffen, dass alle Vertragsparteien sich dieser Arbeit im Geiste der Solidarität und Entschlossenheit anschließen werden, um ein erfolgreiches Ergebnis der Konferenz zu erzielen», hieß es am Vorabend von den Vereinten Nationen.
Der Gipfel sollte eigentlich am Abend (18.00 Uhr Ortszeit; 22.00 Uhr MEZ) enden. In den letzten Jahren dauerten die Treffen jedoch fast immer länger. Die Verhandlungen befinden sich derzeit in einer kritischen Phase.
Besonders wichtig ist die Frage, ob sich die Weltgemeinschaft – ohne die USA – darauf einigen kann, einen Plan für den Ausstieg aus der klimaschädlichen Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu erarbeiten. Deutschland, die EU und viele andere Länder fordern Fortschritte, während andere Länder blockieren. Eine einstimmige Entscheidung ist erforderlich.
Dramatische Bilder von Feuer auf dem Gelände
Am frühen Donnerstagnachmittag (Ortszeit) brach in einem Teil des ausgedehnten Geländes ein Feuer aus. Auf einem BBC-Video des Vorfalls war ein Reporter des Senders vor einem lichterloh brennenden Stand im Bereich der Länder-Pavillons zu sehen, die Flammen schlugen sich durch die Decke des Zeltes. Dpa-Reporter sahen Rauch über den Zeltdächern aufsteigen. Die Ursache des Brandes war zunächst unklar.
Alle Anwesenden mussten das Zeltlager verlassen, in dem die zweiwöchige Konferenz mit Zehntausenden Delegierten stattfand. Nach mehreren Stunden Sperrung wurde das vorübergehend evakuierte Gelände am späteren Abend dann wieder für alle Delegierten geöffnet.
Die verhandelnden Staaten verloren aufgrund des Feuers mehrere Stunden – was die Wahrscheinlichkeit einer Verlängerung des Gipfels nochmals erhöht.
Über 20 Menschen medizinisch versorgt
Die Organisatoren gaben an, dass insgesamt 21 Menschen infolge des Feuers medizinisch versorgt wurden – 19, weil sie Rauch eingeatmet hatten, und zwei Personen wegen Angstzuständen. Ihr Zustand werde überwacht. Es sei ein «begrenzter Schaden» entstanden, hieß es. Das Feuer wurde demnach innerhalb von etwa sechs Minuten unter Kontrolle gebracht. Der von dem Vorfall betroffene Bereich bleibt bis zum Ende der Konferenz abgesperrt.
Die deutschen Delegierten gaben an, dass die Verhandlungen ab morgen im Normalbetrieb fortgesetzt werden sollen. Am Donnerstagabend (Ortszeit) hat die brasilianische Präsidentschaft der Konferenz bereits die Beratungen mit den Ländergruppen wieder aufgenommen. In der Endphase von Klimakonferenzen ziehen sich die Gespräche oft bis tief in die Nacht hin.
Der Vorfall mit dem Brand war nicht der einzige unerwartete Zwischenfall bei der diesjährigen Weltklimakonferenz. In der ersten Woche durchbrachen indigene Aktivisten Barrieren und stürmten das Gelände. Einige Tage später blockierten indigene Gruppen den Haupteingang, bis der brasilianische Konferenzgastgeber herauskam und das Gespräch mit ihnen suchte.








