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Epstein-Akten: Trump-Verbündeter Johnson fordert Herausgabe

Ursprünglich wollte Donald Trump die Akten zum Sexualstraftäter Epstein veröffentlichen, aber dann macht seine Regierung eine Kehrtwende. Jetzt gehen Verbündete auf Konfrontation mit Trumps Team.

Epstein hatte beste Kontakte in die amerikanische High Society. (Archivbild)
Foto: ---/New York State Sex Offender Registry/dpa

Ein enger Verbündeter von US-Präsident Donald Trump hat die Herausgabe der Akten zum toten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gefordert und sich damit öffentlich gegen die US-Regierung gestellt. «Es ist ein sehr heikles Thema, aber wir sollten alles offenlegen und die Menschen entscheiden lassen», sagte Mike Johnson, der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, in einem Podcast am Dienstagabend (Ortszeit). 

Johnson forderte die US-Justizministerin Pam Bondi auf, die Angelegenheit «allen zu erklären». Bondi hatte sich auf einer Pressekonferenz am Dienstag geweigert, Fragen zu dem Thema zu beantworten, und auf ein bereits veröffentlichtes Memo verwiesen, wonach keine weiteren Unterlagen zum Fall Epstein veröffentlicht werden sollen. Trump hatte sich daraufhin hinter seine Ministerin gestellt. 

Die Anhänger von Trump, insbesondere aus dem Umfeld der sogenannten MAGA-Bewegung, verlangen die Veröffentlichung der unter Verschluss gehaltenen Akten und kritisieren das Justizministerium und das Bundespolizei FBI dafür, dass die Dokumente nicht öffentlich zugänglich gemacht werden.

Trumps ehemaliger enger Berater und nun entfremdeter Multimilliardär Elon Musk schrieb dazu auf seiner Plattform X: «Wie soll man Trump vertrauen, wenn er die Epstein-Akten nicht veröffentlicht?» Musk hatte vor einigen Wochen bereits ohne Belege behauptet, die Unterlagen würden nicht veröffentlicht werden, weil Trumps Name sich in ihnen befinde. 

Um was es geht

Epsteins Verhaftung, nachdem er über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, hatte sowohl in den USA als auch weltweit für Aufsehen gesorgt. Im Jahr 2019 beging er im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle laut offiziellen Angaben Suizid. In einigen Teilen der US-Gesellschaft führte Epsteins Tod zu wilden Spekulationen, da der Finanzier enge Verbindungen zur amerikanischen High Society hatte. Präsidenten und Milliardäre verkehrten regelmäßig bei ihm – auch Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.

Der Vorfall war ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker: Viele verachtete – und oft als liberal angesehene – Eliten befanden sich im Umfeld eines stark gefallenen Sexualstraftäters, der plötzlich unter verdächtigen Umständen starb. Für sie lag es nahe, dass Epstein getötet wurde, um die Taten anderer zu vertuschen. Auch der neue FBI-Direktor Kash Patel und sein Stellvertreter Dan Bongino äußerten sich vor ihrer Ernennung ähnlich.

dpa