Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Epstein-Fall: Trump will Aufmerksamkeit auf Clinton lenken

In den USA beherrscht die Affäre um den Sexualstraftäter Epstein und Verbindungen zu Trump weiter die Schlagzeilen. Der US-Präsident bringt allerdings einen anderen Namen ins Spiel.

Trump lässt die Epstein-Affäre nicht los.
Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Der wegen der Epstein-Affäre unter Druck stehende US-Präsident Donald Trump versucht die Aufmerksamkeit auf einen seiner Vorgänger zu lenken. Man solle über Bill Clinton sprechen, sagte der Republikaner vor Journalisten vor seinem Abflug zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Schottland. Zugleich sagte er zur Epstein-Causa: «Ich habe nichts mit diesem Mann zu tun.»

Clinton-Sprecher im Jahr 2019: Clinton wusste nichts von Verbrechen

Trumps genaue Meinung blieb unklar. Ein Clinton-Sprecher hatte 2019 bekanntgegeben, dass der Demokrat seit mehr als einem Jahrzehnt nichts mehr mit Epstein zu tun hatte und nichts über die Verbrechen wusste.

Der Finanzier Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle laut offiziellen Angaben Suizid. In einigen Teilen der US-Gesellschaft führte der Tod des Superreichen zu Spekulationen, da er enge Verbindungen zur amerikanischen High Society hatte. Berühmtheiten und Milliardäre verkehrten bei ihm – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.

Warum will Trump die Akten nicht öffnen?

Trump wird seit Wochen sogar von den eigenen Republikanern aufgefordert, alle Akten zu öffnen. Dies war eines seiner Wahlkampfversprechen. Viele fragen sich, warum der US-Präsident die Veröffentlichung nicht angeordnet hat.

Zugleich berichten Medien über Verbindungen von Trump zu Epstein. Das «Wall Street Journal» (WSJ) hatte zuletzt über ein Glückwunschschreiben an Epstein zu dessen 50. Geburtstag aus dem Jahr 2003 berichtet, das den Namen Trumps tragen soll. Der Präsident bestreitet, Urheber zu sein.

WSJ schreibt: auch Glückwünsche von Clinton

In der Zwischenzeit berichtete dieselbe Zeitung über zusätzliche Schreiben für das vermeintliche Geburtstagsalbum, von denen eines angeblich den Namen Clintons trägt. Laut WSJ hat ein Sprecher von Clinton einen Kommentar abgelehnt, während er gleichzeitig auf seine frühere Erklärung verwiesen hat.

Berüchtigte Insel in der Karibik

Epstein besaß eine Privatinsel in der Karibik namens Little St. James, die auch ein Tatort gewesen sein soll. Trump sagte zu Journalisten nun vor seinem Abflug nach Schottland: «Ich war noch nie auf der Insel.» Und behauptete zugleich: Clinton viele Male. 

Dessen Sprecher hatte 2019 hingegen erklärt, Clinton sei «nie auf Little St. James Island, Epsteins Ranch in New Mexico, oder in seiner Residenz in Florida» gewesen. Clinton habe 2002 und 2003 insgesamt vier Reisen mit Epsteins Flugzeug unternommen – auch im Kontext der Arbeit seiner Stiftung. 2002, so der Sprecher, habe es ein Treffen mit Epstein in dessen Büro in Harlem gegeben, und etwa zur gleichen Zeit sei Clinton mit einem Mitarbeiter und Leibwächtern bei einem Besuch in Epsteins New Yorker Wohnung gewesen.

dpa