Der Druck auf Trump wegen des Epstein-Skandals wächst. Auch aus dem eigenen Lager wird er aufgefordert, die Akten offenzulegen. Der Präsident bringt nun stattdessen abermals einen Namen ins Spiel.
Epstein-Skandal: Trump will Fokus auf Bill Clinton lenken

Der stark unter Druck geratene US-Präsident Donald Trump versucht erneut, die Aufmerksamkeit auf den ehemaligen demokratischen Präsidenten Bill Clinton zu lenken, aufgrund des Epstein-Skandals. Das Justizministerium hat Ermittlungen eingeleitet, wie Ministerin Pam Bondi auf der Plattform X bekannt gab, und damit einer entsprechenden Bitte Trumps bezüglich Clinton nachkam. Bondi hat keine konkreten Informationen genannt.
Der US-Präsident hatte zuvor auf der Plattform Truth Social geschrieben, dass er das Justizministerium gebeten habe, Jeffrey Epsteins Verbindungen und Beziehungen zu Clinton, anderen Personen und Firmen zu untersuchen.
Druck auf Trump wächst im US-Kongress
Trump steht unter wachsendem Druck, alle Unterlagen zur Affäre um den Sexualstraftäter Epstein offenzulegen. Dies war eines seiner Wahlversprechen, aber seit seinem Amtsantritt im Januar ist nichts passiert. Eine Abstimmung über die Akten ist nächste Woche im Repräsentantenhaus geplant, der genaue Tag ist noch unklar. Einige Republikaner, also Vertreter von Trumps Partei, und die Demokraten haben die Abstimmung vorangetrieben.
Worum geht es beim Epstein-Fall?
Der einflussreiche US-Multimillionär Epstein betrieb über viele Jahre einen Missbrauchsring, in dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige Opfer wurden. Er missbrauchte auch selbst seine Opfer. Der Finanzier aus New York verstarb 2019 im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Suizid wurde als Todesursache im Obduktionsbericht angegeben.
Epsteins Tod und seine Beziehungen zur amerikanischen High Society haben zu Spekulationen über die mögliche Verstrickung einflussreicher Kreise geführt. Vor seiner Verhaftung verkehrten Prominente und Milliardäre regelmäßig bei ihm – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos zeigen.
Clinton wies Vorwürfe zurück
Trump hat schon früher versucht, die Aufmerksamkeit auf Clinton zu lenken. Im Juli hatte er bereits gesagt, man solle über den Ex-Präsidenten sprechen. Der Demokrat Clinton (79) war von 1993 bis 2001 US-Präsident.
Ein Sprecher von Clinton hatte vor Jahren erklärt, dass der Demokrat seit über einem Jahrzehnt keinen Kontakt mehr zu Epstein hatte und nichts über die Verbrechen wusste.
Berüchtigte Insel in der Karibik
Epstein hatte eine Privatinsel in der Karibik, die angeblich ein Tatort war. Im Sommer behauptete Trump, dass Clinton dort oft gewesen sei.
Der Sprecher Clintons hatte vor Jahren hingegen erklärt, Clinton sei «nie auf Little St. James Island, Epsteins Ranch in New Mexico, oder in seiner Residenz in Florida» gewesen. Clinton habe 2002 und 2003 vier Reisen mit Epsteins Flugzeug unternommen – auch im Kontext der Arbeit seiner Stiftung. 2002, so der Sprecher, habe es ein Treffen mit Epstein in dessen Büro in Harlem gegeben, und etwa zur gleichen Zeit sei Clinton mit einem Mitarbeiter und Leibwächtern bei einem Besuch in Epsteins New Yorker Wohnung gewesen.








