Koalitionskrach um die Erbschaftsteuer: Während die SPD Milliardeneinnahmen anpeilt, stellen sich CDU und CSU quer – mit scharfen Worten gegen die Pläne.
Erbschafts-Streit eskaliert! CDU und CSU attackieren SPD-Pläne

Union geht auf Konfrontation
Die SPD fordert eine umfassende Reform der Erbschaftsteuer, die dem Staat jährlich zehn Milliarden Euro mehr bringen soll. Für die Union ist das ein Affront. CDU/CSU-Fraktionsvize Sepp Müller (36) findet klare Worte: „Die Debatte kommt zur maximalen Unzeit. Unternehmer sollen mehr belastet werden – das ist genau das Gegenteil dessen, was unsere Wirtschaft jetzt braucht.“
Müller setzt auf private Investoren: Milliardäre und Gründer wie SAP-Legende Hasso Plattner (81) hätten mit ihrem Vermögen und ihren Spenden „mehr fürs Land geschaffen als Bürokraten mit zusätzlichem Steuergeld jemals schaffen können“. Seine Botschaft an die SPD: „Finger weg von der Erbschaftsteuer!“
Milliardär spendet Rekordsumme
Plattner, dessen Vermögen auf knapp 17 Milliarden Euro geschätzt wird, ist einer der größten privaten Geldgeber Deutschlands. Erst im Juni wurde bekannt, dass er über 100 Millionen Euro in die Universität Potsdam investiert hat – ein Rekord für eine europäische Hochschule.
SPD will Erb-Deckel einführen
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf will eine Art „Lebensfreibetrag“ einführen. Bis zu einem bestimmten Betrag soll Erben steuerfrei bleiben, alles darüber hinaus müsste versteuert werden. Die konkrete Höhe ließ Klüssendorf offen.
Die Union lehnt den Vorschlag strikt ab. CSU-General Martin Huber (47) erklärt: „Es kann nicht sein, dass der Staat sich an der Lebensleistung von Eltern bereichert, die ihr Leben lang für ihre Kinder und Enkel Wohlstand erarbeitet haben.“
Steuerzahler und Experten schlagen Alarm
Auch Steuerzahlerpräsident Reiner Holznagel (49) fordert eine Anhebung der Freibeträge – und will sie direkt beim Erblasser ansetzen: So könnten auch Freunde oder entfernte Verwandte profitieren.
Der Steuerexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Stefan Bach (61), nennt die Erbschaftsteuer gar eine „Dummensteuer“. Besonders kleine und mittlere Unternehmen müssten geschützt werden, um Arbeitsplätze nicht zu gefährden. Großkonzerne ab 50 Millionen Euro bräuchten hingegen keine Privilegien mehr.