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Ermittler: Angriff auf Polizeiwache islamistisch motiviert

In der Nacht betritt ein Mann mit einer Machete eine Polizeiwache in Rheinland-Pfalz und droht, Polizistinnen und Polizisten zu töten. Spezialkräfte nehmen ihn fest. Es besteht Terrorverdacht.

Spezialkräfte der Polizei überwältigten den Mann. (Archivfoto)
Foto: Marijan Murat/dpa

Laut den Ermittlern war der Angriff eines mit einer Machete bewaffneten Mannes auf eine Polizeiwache in Linz in Rheinland-Pfalz islamistisch motiviert, wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz mitteilte. Der Mann wurde überwältigt und es wurden keine Polizisten verletzt.

Der mit einer Machete und einem Messer bewaffnete 29-Jähriger war nach Angaben der Ermittler um 2.40 Uhr auf der Polizeiwache erschienen. Er habe dabei wiederholt «Allahu Akbar» («Gott ist groß») gerufen und angekündigt, Polizisten töten zu wollen. Die Beamten riegelten daraufhin die Eingangstür und die Tür zum Innenhof der Polizeiwache ab, so dass der Mann nicht entkommen konnte.

Die Spezialeinheiten nahmen den Verdächtigen in der abgeriegelten Sicherheitsschleuse fest, indem sie ihn mit einem Taser außer Gefecht setzten. Dabei erlitt der 29-Jährige leichte Verletzungen.

Während der Durchsuchung einer Wohnung wurde an der Wand eine gezeichnete Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat entdeckt. Aufgrund der Hinweise auf ein radikalislamistisches Motiv übernahm die Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus Rheinland-Pfalz die Ermittlungen bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz.

Laut dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (SPD) handelt es sich bei dem Mann um einen albanischen Staatsbürger. Er soll nun einem Haftrichter vorgeführt werden, der über Untersuchungshaft entscheidet.

Linz am Rhein ist eine Stadt im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz, nicht weit von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen.

Am Donnerstag wurde ein 18-jähriger Österreicher bei einem Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München von der Polizei getötet. Die österreichischen Behörden hatten gegen den Mann wegen des Verdachts ermittelt, er könne sich religiös radikalisiert haben. Außerdem war für den Mann mit bosnischen Wurzeln ein Waffenverbot verhängt worden, das laut der Salzburger Polizei frühestens im Jahr 2028 ausgelaufen wäre.

dpa