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Erstmals Militärschlag gegen Huthi-Rebellen

Sämtliche Warnungen haben die Huthi-Rebellen in den Wind geschlagen, jetzt erhalten sie die Quittung. Derweil kommt aus Israel eine heftige verbale Breitseite gegen Südafrika. Der Überblick.

Die USA und Großbritannien haben mit Unterstützung weiterer Verbündeter in der Nacht «erfolgreich» Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen.
Foto: Paul Ellis/Pool AFP/AP/dpa

Die Folgen des Gaza-Krieges haben mit einem Militärschlag der USA und Alliierter gegen die mit Israel verfeindeten Huthi-Rebellen im Jemen einen neuen Höhepunkt erreicht. Die in der Nacht geflogenen Angriffe auf Stellungen der mit dem Iran verbündeten Rebellen seien «erfolgreich» gewesen, teilte das Weiße Haus in einer schriftlichen Stellungnahme von US-Präsident Joe Biden mit. Die Huthi, die immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer angegriffen hatten, kündigten Rache an. Derweil setzt Israel den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fort und warf Südafrika vor, mit seiner Völkermord-Klage juristischer Handlanger der Hamas zu sein.

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Sunak: Können Huthi-Angriffe nicht hinnehmen

«Trotz der wiederholten Warnungen der internationalen Gemeinschaft haben die Huthi weiterhin Angriffe im Roten Meer durchgeführt, darunter auch gegen britische und amerikanische Kriegsschiffe, erst diese Woche. Dies kann nicht hingenommen werden», erklärte der britische Premierminister Rishi Sunak. Den mit Hilfe der Niederlande, Kanadas und Bahrains geflogenen Schlägen ging eine Resolution des UN-Sicherheitsrat voraus, in der ein Ende der Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe gefordert wurde. Die Rebellen haben jedoch sämtliche Warnungen in den Wind geschlagen.

Huthi schwören Rache

«Amerika und Großbritannien werden bereit sein müssen, einen hohen Preis zu zahlen», sagte ein Huthi-Vertreter. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Auch greifen sie Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.

Israelischer Sprecher: Südafrika juristischer Arm der Hamas

Heute werden Vertreter Israels vor dem Internationalen Gerichtshof Stellung nehmen zu der von Südafrika eingereichten Klage wegen Völkermordes. In einer Reaktion auf den zum Auftakt des Verfahrens von Südafrikas Rechtsvertretern erhobenen Vorwurf warf der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, auf der Plattform X (vormals Twitter) Südafrika vor, als «juristischer Arm der Terrororganisation Hamas» zu fungieren.

Südafrika wolle der Hamas erlauben, die am 7. Oktober in Israel verübten Massaker zu wiederholen. «Heute sahen wir wieder einmal eine auf den Kopf gestellte Welt, in der der Staat Israel des Genozids beschuldigt wird, zu einer Zeit, in der er einen Genozid bekämpft», sagte Israels rechtskonservativer Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Während des beispiellosen Angriffs von Hamas-Terroristen und anderen extremistischen Gruppen wurden 1200 Menschen getötet und etwa 250 weitere in den Gazastreifen entführt. Israels Militär reagierte mit umfangreichen Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Israel beruft sich dabei auf sein Recht zur Selbstverteidigung. Aufgrund der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet und der hohen Anzahl ziviler Opfer unter den Palästinensern steht Israel weltweit unter starkem Druck.

Ärztin im Gazastreifen: Kein Morphium mehr

Fast 100 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs sind die Zustände in den wenigen noch funktionierenden Krankenhäusern des Gazastreifens laut Helfern weiter grausig. «Es gibt kein Morphium mehr», sagte die amerikanische Ärztin Seema Jilani in einer Audio-Botschaft, die die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) verbreitete. Jilani war zuvor von einem zweiwöchigen Einsatz für das IRC im Al-Aksa-Krankenhaus im mittleren Gazastreifen zurückgekehrt.

«So geben wir Patienten an der Schwelle zum Tod, im Todeskampf Midazolam, ein Medikament gegen Angstzustände, das aber Schmerzen nicht lindert», sagte die Ärztin. Jilani zufolge sei es allein «absolut heroischen Pflegekräften, Ärzten und Freiwilligen» zu verdanken, dass das Al-Aksa-Spital überhaupt noch funktioniert. Doch auch so werde es nur noch wenige Tage arbeiten können, sagte sie.

Bericht: Katar spricht mit Hamas über Medikamente für Gaza-Geiseln

Katar macht einem Medienbericht zufolge Fortschritte in Gesprächen mit Israel, mehr Lieferungen an Medikamente für die Zivilbevölkerung des Gazastreifens zu ermöglichen. Zugleich führe das Emirat mit der Hamas Gespräche, den noch festgehaltenen israelischen Geiseln lebenswichtige Medikamente zukommen zu lassen, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf informierte Kreise. Viele der Geiseln litten an Krankheiten wie Krebs und Diabetes.

Israel geht davon aus, dass sich immer noch 136 Geiseln in dem abgeriegelten Küstengebiet befinden. Von diesen werden 25 vermutlich nicht mehr am Leben sein. Katar spielt eine wichtige Rolle als Vermittler zwischen der Hamas und Israel in der Frage der Geiseln, da beide Parteien nicht direkt miteinander sprechen. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Beginn des Krieges bereits 23.469 Menschen getötet und weitere 59.604 verletzt worden, aufgrund der israelischen Militäreinsätze. Diese Zahlen können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Das wird heute wichtig

Die Huthi-Rebellen haben Vergeltung angekündigt, nachdem die USA und ihre Verbündeten ihre Stellungen im Jemen angegriffen haben. In der Zwischenzeit wird Israel vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Südafrikas Anklage des Völkermords angehört.

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dpa