Die christdemokratische Parteienfamilie Europas hat Manfred Weber als Vorsitzenden für weitere drei Jahre gewählt. Jemand stiehlt ihm jedoch etwas die Schau in Valencia.
EVP-Chef Weber im Amt bestätigt
Manfred Weber (CSU) wurde auf dem Parteitag der Europäischen Volkspartei (EVP) für eine zweite dreijährige Amtszeit als Vorsitzender wiedergewählt. Er erhielt 502 von insgesamt 563 gültigen Stimmen in Valencia, ohne Gegenkandidaten. 61 Delegierte stimmten gegen ihn, was einer Zustimmung von 89 Prozent entspricht – genauso viel wie bei seiner ersten Wahl 2022 in Rotterdam.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Friedrich Merz (beide CDU), dessen Wahl zum Bundeskanzler für den 6. Mai geplant ist, besuchten Valencia. Merz versprach in einer Rede vor den Delegierten eine entschlossene Politik zur Stärkung der Europäischen Union unter großem Applaus.
Weber reklamierte in seiner Rede eine führende Rolle für die EVP beim Kampf gegen populistische Parteien, bei der Hilfe für die Ukraine und bei der Stärkung der sozialen Marktwirtschaft gegen Länder mit autoritären Herrschaftsformen. «Die wichtigste Aufgabe unserer Generation, und alle führenden Politiker haben es heute in ihren Reden betont, ist eine gemeinsame Verteidigungs- und Außenpolitik», betonte Weber angesichts des russischen Angriffskriegs und der schwindenden US-Hilfe für die Ukraine.
Von der Leyen lobt Weber
Von der Leyen zollte Weber große Anerkennung und lobte seine «herausragenden Führungsqualitäten». Bei der Europawahl habe die EVP einen haushohen Sieg errungen. «Lieber Manfred, Du hast die EVP stark gemacht. Und eine starke EVP, das bedeutet ein starkes Europa», sagte sie unter dem Applaus der Delegierten.
Die EVP konnte bei der Europawahl 2024 ihre Sitze im Europäischen Parlament um neun auf 188 verbessern. Sie bleibt die stärkste Kraft im Parlament. Auch populistische Parteien konnten ihre Präsenz im Parlament ausbauen.
Der Parteitag, der trotz des massiven Stromausfalls vom Vortag stattfinden konnte, endet am Mittwoch mit Entscheidungen über parteiinterne Reformen.