Kurth gab Darlehen für den Kauf des Hauses, lehnt die Gruppierung ab und ist überrascht von den Verwicklungen.
CDU-Finanzsenator finanzierte Immobiliengeschäft mutmaßlicher Rechtsextremer
Berlins ehemaliger CDU-Finanzsenator Peter Kurth soll laut «Spiegel» ein Immobiliengeschäft mutmaßlicher Mitglieder der rechtsextremen «Sächsischen Separatisten» finanziert haben. Kurth selbst erklärte auf Anfrage der dpa, bei dem Kredit sei nie von der Gruppierung die Rede gewesen. Der Generalbundesanwalt hatte vergangene Woche acht mutmaßliche Rechtsterroristen festnehmen lassen, die der Gruppe angehört haben sollen, unter ihnen ein AfD-Lokalpolitiker, der beim Zugriff durch die Polizei eine Verletzung erlitt.
«Ich habe einem Bekannten aus meiner Verbindung und zwei seiner Kollegen ein Darlehen gegeben», antwortete Kurth auf die Frage der dpa, ob er 100.000 Euro in ein entsprechendes Immobiliengeschäft investiert habe. «Von dieser Truppe war nie die Rede, ich kenne sie nicht und lehne sie ab. Aber die sind wohl da drin. So ein Mist.»
Das Objekt der mutmaßlich rechten Terrorgruppe «Sächsische Separatisten» war bei der Razzia vergangene Woche von der Polizei durchsucht worden. Auch in Polen fanden im Rahmen der Ermittlungen Durchsuchungen statt.
Nach Informationen des «Spiegels» soll Kurth mit dem Darlehen den Kauf des Hauses durch die Gruppe erst ermöglicht haben. Nach der Festnahme der acht Männer sitzen mittlerweile sieben von ihnen in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor.
Mehrere Festgenommene auch in AfD aktiv
Bei seiner Festnahme letzte Woche soll einer der Männer, der auch Mitglied der AfD ist, laut Sicherheitskreisen eine Langwaffe in der Hand gehalten haben. Aus diesem Grund gab die Polizei zwei Warnschüsse ab. Der Festgenommene ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Jäger und verfügt über eine waffenrechtliche Erlaubnis.
Die Bundesanwaltschaft ließ insgesamt etwa 20 Objekte durchsuchen. Es ist unklar, wann der letzte der acht Männer – der mutmaßliche Rädelsführer – dem Ermittlungsrichter vorgeführt wird. Er wurde in Polen festgenommen und bleibt dort bis zu seiner Auslieferung.