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Fast 450.000 Menschen binnen einer Woche aus Rafah geflohen

Israelische Angriffe und Kämpfe im Gazastreifen dauern an. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA zieht Bilanz.

Die israelische Armee teilte am Montag mit, dass sie ihre Offensive im Gazastreifen intensiviert hat und 120 Ziele - unter anderem in Rafah-Stadt - angreift.
Foto: Abdul Rahman Salama/XinHua/dpa

Fast 450.000 Menschen haben laut UN-Schätzungen binnen einer Woche die mit Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens verlassen. «Leere Straßen in Rafah, während Familien weiter fliehen auf der Suche nach Sicherheit», schrieb das Palästinenserhilfswerk UNRWA auf der Plattform X.

Vor etwa einer Woche rückte die israelische Armee von Osten auf die Stadt vor und kontrolliert seitdem auch den palästinensischen Teil des Rafah-Grenzübergangs nach Ägypten. Israel übt militärischen Druck auf die Hamas in Rafah aus, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen. Israel beabsichtigt auch, die verbliebenen Bataillone der Islamistenorganisation zu zerschlagen.

«Die Menschen sind ständig mit Erschöpfung, Hunger und Angst konfrontiert», hieß es in dem X-Post von UNRWA. «Es ist nirgendwo sicher. Eine sofortige Waffenruhe ist die einzige Hoffnung.»

Zehntausende Tote

Die israelischen Angriffe und Kämpfe im Gazastreifen setzen sich fort. Laut palästinensischen Augenzeugen gab es anhaltende israelische Angriffe im Norden, Süden und in der Mitte des Küstenstreifens. Die militärische Einheit der Terrororganisation Hamas berichtete, dass ihre Kämpfer in Rafah mehrmals israelische Truppen am Grenzübergang nach Ägypten angegriffen haben. In Rafah trafen sie einen israelischen Truppentransporter.

Die Gesundheitsbehörde, die von der Hamas kontrolliert wird, gab bekannt, dass seit Beginn des Krieges vor mehr als sieben Monaten 35.173 Palästinenser im Gazastreifen getötet und mehr als 79.000 weitere verletzt wurden. Die unabhängig kaum zu verifizierende Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

Antony Blinken, der US-Außenminister, hat am Sonntag erneut betont, dass die USA eine große Bodenoffensive in Rafah ablehnen. Bis letzte Woche hatten dort über eine Million Menschen Schutz vor den Kämpfen im restlichen Gazastreifen gesucht.

dpa