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FBI: Gestürmter Tanker wurde von Terrornetzwerk genutzt

Seit Monaten greift das US-Militär angebliche Drogenboote in der Karibik und im Pazifik an. Nun beschlagnahmt es vor der Küste Venezuelas einen Öltanker. Präsident Trump kündigt weitere Schritte an.

Seit Wochen verschärft Trump den Ton gegenüber Venezuela
Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Bewaffnete US-Soldaten haben vor der Küste Venezuelas einen Öltanker unter ihre Kontrolle gebracht und damit die Spannungen zwischen beiden Ländern nochmals deutlich verschärft. Der Tanker sei der größte, der jemals beschlagnahmt wurde, sagte US-Präsident Donald Trump. Er kündigte an, dass auch noch andere Dinge geschehen würden, nannte aber keine Details.

Venezuela verfügt über umfangreiche Ölvorkommen, ist stark von den Exporteinnahmen abhängig und liefert sein Öl hauptsächlich an den US-Rivalen China. Der autoritär regierende Präsident des südamerikanischen Landes, Nicolás Maduro, beschuldigt die USA, in erster Linie auf dieses Öl abzuzielen und einen Regimewechsel in Caracas erzwingen zu wollen.

Wofür wurde der Tanker genutzt?

Die Beschlagnahme des Tankers wurde von US-Justizministerin Pam Bondi und FBI-Chef Kash Patel damit gerechtfertigt, dass das Schiff Teil eines illegalen Netzwerks zum Transport von Öl zur Unterstützung ausländischer Terrororganisationen war. Bondi erklärte auf der Plattform X, dass der Tanker für den Transport von sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran genutzt wurde. Der FBI-Chef hingegen sagte, dass der Tanker verwendet wurde, um Öl aus Venezuela in den Iran zu liefern.

Die «New York Times» berichtete unter Bezug auf einen ungenannten Mitarbeiter der Küstenwache, das Schiff fahre unter dem Namen «Skipper» und habe Öl der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft transportiert. Früher sei es mit dem Schmuggel iranischen Öls in Verbindung gebracht worden.

https://x.com/AGPamBondi/status/1998875795151024337?s=20

Soldaten seilen sich auf Schiff ab

Ministerin Bondi und der FBI-Chef haben ein Video veröffentlicht, das die Aktion zeigt. Ein Tanker ist darauf zu sehen, der von einem Hubschrauber approacht wird. Soldaten seilen sich dann auf das Deck des Tankers ab und sichern das Schiff mit gezückten Waffen. Von der Mannschaft ist nichts zu sehen.

Wohin das Schiff unterwegs war und unter welcher Flagge es fuhr, war angesichts der widersprüchlichen Angaben aus den USA zunächst unklar. An der Übernahme des Tankers waren nach Angaben Bondis die Küstenwache, das FBI und das Heimatschutzministerium beteiligt, mit Unterstützung des inzwischen als «Kriegsministerium» bezeichneten Pentagons. 

Trump: Maduros Tage sind gezählt

Seit Monaten eskaliert Trump den Konflikt mit Venezuela schrittweise. Das US-Militär hat in der Karibik und vor der Pazifikküste Lateinamerikas mehrere Boote beschossen und zerstört, die angeblich Drogen transportierten. Darüber hinaus wurden zusätzliche Soldaten in der Region stationiert und mehrere Kriegsschiffe dorthin verlegt, darunter auch der größte Flugzeugträger der Welt.

Trump genehmigte auch verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela und betonte mehrfach, dass er Einsätze an Land nicht ausschließe. Zuletzt entgegnete er im Interview des Nachrichtenportals «Politico» auf die Frage nach einer möglichen amerikanischen Bodeninvasion in Venezuela, er wolle weder etwas bestätigen noch ausschließen. 

Auch auf die Frage, wie weit er gehen würde, um Präsident Maduro aus dem Amt zu drängen, wollte Trump nicht antworten. Er betonte aber: «Seine Tage sind gezählt.» Der US-Präsident warf Maduro vor, das venezolanische Volk «furchtbar» zu behandeln.

dpa