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Feuer im Rohingya-Flüchtlingslager: Tausende obdachlos

Dramatischer Vorfall: Über Nacht verlieren rund 7000 Rohingya in Bangladesch durch ein Feuer ihr Obdach. Die Feuerwehr kämpft mehrere Stunden gegen die Flammen.

Hütten aus Bambus und Planen: In den Rohingya-Lagern brechen immer wieder Feuer aus.
Foto: Shafiqur Rahman/AP/dpa

Über Nacht wurden aufgrund eines Feuers in einem überfüllten Lager von Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch etwa 7000 Menschen obdachlos.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gab bekannt, dass knapp 800 Hütten zerstört wurden. Des Weiteren wurden 120 Einrichtungen wie Bildungszentren, Moscheen, Gesundheitszentren sowie Latrinen und Badeanlagen ganz oder teilweise beschädigt. Die Feuerwehr benötigte drei Stunden, um den Brand am frühen Morgen zu löschen. Es wurden keine Berichte über Verletzte oder Tote veröffentlicht.

Etwa eine Million Rohingya leben in der größten Ansammlung von Flüchtlingscamps weltweit im Bezirk Cox’s Bazaar im Südosten von Bangladesch. Im Jahr 2017 flohen Hunderttausende aus ihrer mehrheitlich buddhistischen Heimat Myanmar, als das Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete. Die UN bezeichnen die Verfolgung als Völkermord.

Trotzdem hofft das bedürftige Land Bangladesch darauf, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren. Bisher sind jedoch mehrere Versuche zur Rückführung aufgrund von Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge gescheitert. Gemäß dem 1982 erlassenen Gesetz wurde ihnen die Staatsbürgerschaft verweigert. Dies führte laut UNHCR dazu, dass sie die größte staatenlose Gruppe weltweit sind, obwohl sie seit Generationen in Myanmar (früher Birma) gelebt haben.

Immer wieder entstehen Brände in den Rohingya-Lagern, wodurch die betroffenen Menschen gezwungen sind, ihre Hütten, die oft aus Bambus und Planen bestehen, mit Hilfe von Hilfsorganisationen erneut aufzubauen. In diesen Lagern leben sie häufig ohne Aussichten und Hoffnung auf eine verbesserte Zukunft.

dpa