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Florida übermalt Gedenk-Zebrastreifen für Anschlagsopfer

2016 tötete ein Angreifer in einem bei der LGBTQ-Gemeinschaft beliebten Nachtclub in Orlando 49 Menschen. Ein bunter Zebrastreifen erinnerte bis diese Woche an die Opfer. Jetzt ist er weg.

Vorher und Nachher:
Foto: Ryan Gillespie/Orlando Sentinel/dpa

In Orlando, Florida, wurde ein Regenbogen-Zebrastreifen zum Gedenken an die Opfer des Anschlags auf den Nachtclub Pulse entfernt. «Wir sind erschüttert darüber, dass der Bundesstaat über Nacht den Pulse-Gedenk-Zebrastreifen (…) übermalt hat», teilte Bürgermeister Buddy Dyer auf der Plattform X mit. Orlando werde die 49 Menschen, die 2016 bei dem Angriff auf den bei der LGBTQ-Gemeinschaft beliebten Club getötet wurden, jedoch weiterhin ehren, betonte der Demokrat. Der Angreifer reklamierte damals eine Verbindung zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Dyer schrieb von einer «grausamen politischen Aktion». Die Maßnahme sei «vorschnell» erfolgt – ohne jede Datengrundlage oder öffentliche Diskussion. Ein Überlebender des Attentats erklärte, es sei ein Zeichen der Solidarität «ausgelöscht» worden. Der Bundesstaat habe damit das Andenken an die Toten entweiht, schrieb Brandon Wolf bei X. 

Während die Stadt Orlando demokratisch regiert ist, wird der Bundesstaat Florida von dem republikanischen Gouverneur Ron DeSantis geführt. Dieser schrieb ebenfalls bei X, man werde es «nicht zulassen, dass die Straßen unseres Bundesstaats für politische Zwecke missbraucht werden».

Initiative des US-Verkehrsministeriums

In den letzten Jahren sind in vielen US-Städten farbenfrohe Straßenmalereien entstanden – oft als Gedenken an Opfer von Gewalt oder als sichtbares Zeichen der Solidarität mit Minderheiten. Das US-Verkehrsministerium hat kürzlich die Bundesstaaten im Rahmen einer neuen Initiative angewiesen, verstärkt auf einheitliche und gut sichtbare Straßenmarkierungen zu achten. Das Ziel der Kampagne ist es daher, Ablenkungen für Autofahrer zu reduzieren und Unfälle zu verhindern.

Kritiker weisen jedoch auf eine Studie der Bloomberg-Stiftung hin, die gegenteilige Ergebnisse nahelegt: Künstlerisch gestaltete Zebrastreifen können die Sicherheit sogar erhöhen, da Autofahrer eher abbremsen und häufiger Vorfahrt gewähren. Bürgermeister Dyer betonte in Bezug auf den Zebrastreifen in Orlando, dass die Stadt diesen in Absprache mit dem Bundesstaat installiert und nationale Standards eingehalten habe. Die Regenbogen-Bemalung habe die Sicherheit für Fußgänger verbessert.

dpa