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Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Vorbereitung der Verhandlungsrunde zwischen Israel und Hamas sowie Fortschritte bei Abkommen mit Saudi-Arabien geplant.

Netanjahu ist der erste Regierungschef, den Trump nach Beginn seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus empfängt. (Archivbild)
Foto: Alex Brandon/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump empfängt heute (Ortszeit) den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Netanjahu ist der erste ausländische Staatsgast, den der Republikaner in seiner zweiten Amtszeit in Washington empfängt. Im Anschluss an ihr Gespräch werden beide gemeinsam vor die Presse treten.

Das Treffen dient hauptsächlich der Vorbereitung der nächsten Verhandlungsrunde zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas über eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen. Medienberichten zufolge wollen Trump und Netanjahu auch Fortschritte bei einem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien erzielen.

Trump initiierte während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2020 die sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten – ein historischer Durchbruch zu dieser Zeit. Im Oktober 2023 wurde die sich abzeichnende Annäherung mit Saudi-Arabien durch das Massaker der Hamas und anderer islamistischer Terroristen im Süden Israels abrupt beendet.

Netanjahu plant, seinen Besuch in den USA für mehrere Treffen zu nutzen. Neben dem Treffen mit dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, plant er auch Gespräche mit dem neuen Verteidigungsminister Pete Hegseth sowie mit einflussreichen Vertretern evangelikaler Gruppen, die in den USA dem ultrarechten Lager zugerechnet werden. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Verbündete Israels.

Berichte: Netanjahu verlängert Besuch in den USA

Laut Berichten plant Netanjahu, seinen Aufenthalt in Washington zu verlängern, da es viele Anfragen für weitere Treffen gibt. Israels Medien berichteten unter Berufung auf Netanjahus Büro, dass er daher voraussichtlich bis Samstagabend in Washington bleiben wird, anstatt nur bis Donnerstag.

Der israelische Premierminister war zuletzt Ende Juli in der US-Hauptstadt, wo er vor dem US-Kongress sprach und dann Joe Biden im Weißen Haus traf. Später traf er auch Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Der Besuch stieß sowohl im politischen Betrieb als auch in Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit auf erhebliche Kritik. Mehrere Kongressmitglieder der Demokratischen Partei boykottierten Netanjahus Rede, und es kam zu Protesten gegen Israels militärisches Vorgehen im Gazastreifen.

Auch jetzt sind Proteste geplant. Doch Netanjahu hat in Trump einen viel freundlicheren Verbündeten im Weißen Haus. Biden unterstützte zwar Israel trotz der wachsenden Kritik am Vorgehen in Gaza, der Ton gegenüber Netanjahus Regierung wurde jedoch im Verlauf des Konflikts schärfer.

Palästinenser: Radikale Siedler greifen Dorf im Westjordanland an

In der Zwischenzeit eskaliert die Gewaltspirale im Westjordanland weiter. Laut palästinensischen Angaben haben radikale jüdische Siedler das Dorf Susya angegriffen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete unter Berufung auf örtliche Behörden des Dorfes in der Region Masafer Jatta südlich von Hebron, dass sie Steine auf mehrere Häuser geworfen, Wassertanks zerstört und Autos beschädigt haben.

Der Filmemacher Basel Adra, der im vergangenen Jahr mit «No Other Land» den Dokumentarfilmpreis bei der Berlinale gewann, veröffentlichte auf der Nachrichtenplattform X mehrere Videos, die die Angreifer und Schäden zeigen sollen. «Während ich dies schreibe, bin ich von bewaffneten und maskierten Siedlern umzingelt, die einen Terrorangriff auf Masafer Jatta ausführen», schrieb er. 

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, teilte Adras Videos auf der Online-Plattform X und kritisierte den Angriff. «Wie kann es sein, dass so etwas fast täglich vorkommt? Es muss ernsthaft gegen diese extremistische Siedlergewalt vorgegangen werden», schrieb er. «Es ist eine Frage der Menschenrechte (der dort lebenden Palästinenser) und der Sicherheit (denn niemand kann ein Interesse daran haben, das Westjordanland in Brand zu setzen).»

dpa