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Frankreich weist Gerücht über Koks im Zug nach Kiew zurück

Bundeskanzler Merz reiste mit Präsident Macron und Premier Starmer in die Ukraine. Später werden im Netz Drogengerüchte über die Zugfahrt verbreitet. Der Élysée-Palast warnt vor Desinformation.

Auf dem Weg nach Kiew besprechen sich Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzler Friedrich Merz und Premierminister Keir Starmer - und wegen der anwesenden Presse räumt Macron noch schnell etwas vom Tisch, was später für Gerüchte sorgt.
Foto: Kay Nietfeld/dpa

Frankreich hat Gerüchte über ein angebliches Kokain-Tütchen von Staatschef Emmanuel Macron im Zug auf dem Weg nach Kiew entschieden zurückgewiesen. «Dies ist ein Taschentuch. Um sich zu schnäuzen», schrieb der Élysée-Palast auf der Plattform X und zeigte eine Nahaufnahme des weißen Gegenstandes. «Wenn die europäische Einheit stört, geht die Desinformation so weit, ein einfaches Taschentuch als Droge auszugeben. Diese Falschinformation wird von den inneren und äußeren Feinden Frankreichs verbreitet.»

https://x.com/Elysee/status/1921676720995782761

Macron reiste am Freitagabend gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem britischen Premier Keir Starmer in die Ukraine. Es wurde anschließend im Netz das Gerücht verbreitet, dass Macron in seinem Zugabteil – als Journalisten für einen Bildtermin dazustießen – eine Tüte mit Koks vom Tisch genommen habe, um sie zu verstecken. Merz soll angeblich seinerseits einen Löffel zum Konsum von Kokain versteckt haben.

Nutzer haben ein Video mit niedriger Qualität geteilt. Auf hochauflösenden Aufnahmen ist zu sehen, dass es sich bei dem Gegenstand vor Merz um ein Rührstäbchen für ein Getränk oder einen kleinen Spieß für Häppchen handelt, nicht jedoch um einen Löffel.

«Vorsicht vor Manipulation», warnte der Élysée-Palast auf der Plattform X. Das Gerücht war unter anderem auf einer Webseite verbreitet worden, die in der Aufmachung stark einer von Frankreich als Teil des russischen Propaganda-Netzwerkes identifizierten Seite gleicht. Die Vorwürfe wurden auch von der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, aufgegriffen und verbreitet.

Die CDU schrieb dazu auf X: «Es ist tatsächlich nur ein Taschentuch.» Aktuell werde von vielen Seiten versucht, die öffentliche Meinung durch Desinformationskampagnen zu beeinflussen. «Feinde unserer Demokratie versuchen, gezielt die europäische Einigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schwächen. Wir halten dagegen.»

dpa