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Neue Gesetzentwurf ermöglicht Überkreuzlebendnierenspenden

Mehr Organspenderinnen und -spender sowie Empfängerinnen und -empfänger sollen profitieren, um Hoffnung zu schenken.

Entnommene Niere wird beim Empfänger transplantiert. (Archivbild)
Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

In Zukunft soll es auch möglich sein, dass Lebendnierenspenden zwischen zwei verschiedenen Paaren stattfinden. Die Überkreuzspende wurde von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) in einem entsprechenden Gesetzentwurf genehmigt.

Durch die Änderung des Transplantationsgesetzes soll es bei immunologisch inkompatiblen Organspendepaaren möglich werden, dass Spende und Empfang einer Niere überkreuz durch einen anderen Organspendepartner erfolgen. Dadurch sollen mehr Organspenderinnen und -spender sowie Empfängerinnen und -empfänger gewonnen werden. In Deutschland ist die Einrichtung eines nationalen Programms für die Überkreuzlebendnierenspende geplant.

Es ist geplant, die nicht gerichtete anonyme Nierenspende zuzulassen. Dabei handelt es sich um eine anonyme Spende an eine unbekannte Person. Weitere Maßnahmen sollen den Schutz der Lebendspenderinnen und -spender von Organen und Gewebe verstärken.

Enge Grenzen für Lebendspende

Derzeit sind sogenannten Lebendspenden enge Grenzen gesetzt. Ein Organ übertragen lassen können Spender bisher nur an Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, eingetragene Lebenspartner oder andere, die ihnen «in besonderer persönlicher Verbundenheit offenkundig nahestehen». 

Es wird schon seit einiger Zeit von Experten eine Reform gefordert. Mit dem Kabinettsbeschluss starten die parlamentarischen Beratungen.

Warken: Wille zur Organspende im Fokus

Warken sagte: «Die Überkreuzlebendspende von Nieren stärkt die bewusste Entscheidung für die Organspende.» Geholfen werden solle Personen, die bisher aufgrund der fehlenden Übereinstimmung von Blutgruppen oder Gewebemerkmalen ihren engsten Angehörigen in einer Notsituation nicht durch eine Spenderniere helfen konnten. «Damit stellen wir statt der familiären Bindung den Willen zur Organspende in den Fokus.» Zusammen mit der anonymen Nierenspende gebe dies vielen Menschen Hoffnung, die auf eine Spenderniere angewiesen seien.

dpa