Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Getreideabkommen wird verlängert

Das für viele Länder der Welt so wichtige Getreideabkommen ist ein weiteres Mal verlängert worden. Es gilt für weitere zwei Monate.

Ein Bagger lädt im Hafen von Ismajil in der Südukraine Getreide in ein Frachtschiff. Laut den Vereinten Nationen wurden bisher mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide über die Häfen ausgeführt.
Foto: Andrew Kravchenko/AP/dpa

Russland und die Ukraine haben sich auf eine Verlängerung des Getreideabkommens geeinigt. Es gelte für weitere zwei Monate, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara.

Russland hatte nach dem Überfall auf die Ukraine die Getreideexporte des Nachbarlandes blockiert. Die Blockade und Sanktionen gegen Russland haben 2022 zu starken Preisanstiegen unter anderem bei Getreide und Dünger geführt. Russland und die Ukraine lieferten vor dem Krieg fast ein Viertel der Getreideexporte weltweit. Im Juli 2022 kam die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zustande, die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt wurde.

Sie erlaubt kontrollierte Getreideausfuhren aus den Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj (Juschny). Vertreter der UN, Russlands, der Ukraine und der Türkei kontrollieren die Schiffsladungen in Istanbul. Damit soll sichergestellt werden, dass tatsächlich nur Lebensmittel und keine Waffen an Bord sind.

Fast 30 Millionen Tonnen

Seit dem Start des Getreidekorridors wurden der UN zufolge fast 30 Millionen Tonnen an landwirtschaftlichen Gütern exportiert. 2022 kam aus der Ukraine demnach über die Hälfte des Weizenbedarfs für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.

Zusätzlich gab es eine Vereinbarung mit Russland, die den Export russischer Nahrungs- und Düngemittel erleichtern sollte. Russland drohte immer wieder, die Abkommen platzen zu lassen und begründete das unter anderem damit, dass seine eigenen Exporte von Getreide und Dünger weiter durch westliche Sanktionen behindert würden.

Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und anderen Nahrungsmitteln für Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Teilen Asiens. Vor Kriegsbeginn war Russland außerdem der weltweit größte Exporteur von Düngemitteln. Der Ausfall dieser Lieferungen nach der russischen Invasion im Februar 2022 trieb die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe und schürte die Sorge vor einer Hungerkrise in ärmeren Ländern.

Mehr als 1000 Schiffe haben laut UN im Rahmen des Abkommens bisher ukrainische Häfen verlassen.

dpa